Biologisch Artgerechte Roh-Fütterung,oder kurz BARF, wird bei Hundebesitzern zunehmend beliebter. Bei diesem Ernährungskonzept bekommen die Tiere statt industriell gefertigter Nahrung lediglich frische Kost aus Fleisch, Obst, Gemüse u.v.m. Hier erfährst du, wie BARF funktioniert und wie du deinen Vierbeiner damit glücklich machst.
Fleisch ist nicht alles
Wer denkt, dass die BARF-Fütterung nur aus Fleisch besteht, der täuscht sich gewaltig. Auch unsere geliebten Haustiere brauchen eine abwechslungsreiche Ernährung. Dazu zählen neben Fleisch ebenfalls Obst und Gemüse.
Entscheidest du dich für das Barfen, solltest du diese 5 wichtigen Komponenten immer in den Speiseplan deines Hundes integrieren:
- Fleisch & Innereien: Fleisch und Innereien stellen mit einem Anteil von 70-90% den Großteil der BARF-Ernährung dar. Dabei besteht in etwa die Hälfte davon aus Muskelfleisch, 20% aus Rindermagen, 15% aus anderen Innereien und 15% aus Knochen und Knorpeln. Achte bei Knochen immer darauf, dass du diese nur roh und niemals gekocht verfütterst!
- Obst & Gemüse:Das gesunde Grünzeug stellt mit 20-30% die zweitwichtigste Komponente in der Hundeernährung dar. Obst und Gemüse sind zwar äußerst wichtig für den Nährstoffhaushalt der Tiere, allerdings relativ schwer zu verdauen. Gib deinem Liebling Obst und Gemüse aus diesem Grund stets in pürierter oder geraspelter Form.
- Öle:Ein Teelöffel Fischöl, Leinöl oder Hanföl täglich versorgt deinen Hund mit den nötigen Omega-3-Fettsäuren.
- Zusätzliche Portion Eiweiß:Für eine optimale Ernährung versorgst du deinen Vierbeiner einmal in der Woche mit einer zusätzlichen Eiweißquelle. Besonders gut geeignet sind dafür Algen wie etwa Spirulina, Chlorella und Grünlippmuschelmehl.
- Optional Getreide:Getreide gehört per se nicht in den Speiseplan von Hunden. Allerdings können besondere Umstände eine Zugabe kohlehydrathaltiger Getreideprodukte erfordern. Greife jedoch statt zu Nudeln und Haferflocken besser zu gesünderen Alternativen wie Buchweizen, Amaranth oder Quinoa.
Keine Panik: Dein Hund benötigt nicht jeden Tag sämtliche Bestandteile. Achte jedoch darauf, dass dein Liebling über einen Zeitraum von ca. 4 Wochen all diese Komponenten in einem ausgewogenen Verhältnis zu sich nimmt.
Nicht zu viel und nicht zu wenig
Wie viel dein treuer Begleiter täglich zu sich nehmen darf, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Um dir die Berechnung des Futterbedarfs zu erleichtern, gibt es im Netz zahlreiche BARF-Rationsrechner. Du musst lediglich ein paar Informationen zu deinem Hund angeben und schon erfährst du die ideale Futterration.
Besonders zu Beginn ist es wichtig, dass die Futtermenge richtig und genau berechnet wird. Im weiteren Verlauf kann es notwendig werden, hin und wieder kleine Anpassungen vorzunehmen. Wird dein Vierbeiner beispielsweise plötzlich krank, kann es sein, dass in der Futterzugabe ein paar Dinge zu verändern sind.
Damit dein Hund nicht alles schnell hinunterschlingt und später Hunger leidet, solltest du die Ration außerdem auf zwei Portionen am Tag aufteilen. Bei Welpen dürfen es auch ruhig mehrere Portionen über den Tag verteilt sein.
Langsam, aber sicher
Wenn du die Umstellung auf BARF wagst, darfst du ja nichts überstürzen. Dein Hund muss sich erst an das neue Futter gewöhnen und braucht dafür Zeit. Sein gesamter Organismus stellt sich um und lernt mit der neuen Ernährungsform umzugehen.
Im Anfangsstadium funktioniert das Barfen wie eine Art Entgiftung. Der Vierbeiner wird zunächst Futterreste vom alten Futter ausscheiden und sich auf die Verarbeitung der frischen Lebensmittel einstellen. Nicht selten gehendie ersten 1-3 Tage mit Durchfall und Erbrechen einher.
Füttere gerade am Anfang vorwiegend Geflügel- und Lammfleisch, um es deinem geliebten Freund ein wenig leichter zu machen. Auf Innereien und Knochen verzichtest du in den ersten Tagen lieber. Nach ein paar Tagen kannst du es dann mit weichen Knochen und Knorpeln versuchen.
Außerdem ist es zu Beginn meist besser, gewolftes Fleisch zu füttern, da die Hunde mit großen Fleischstücken möglicherweise noch nicht zurechtkommen. Nimmt der Vierbeiner das gut an, gehst du auf klein geschnittenes Fleisch und schlussendlich auf größere Stücke über.
Beobachte deinen Liebling in dieser Zeit genau. Notiere dir, was er gerne frisst und was er nicht so gerne mag. Gib schrittweise neue Komponenten dazu und schau, was dein Vierbeiner annimmt. Mag er zum Beispiel nur Geflügelfleisch, ist es kein Problem, auch später vermehrt diese Fleischsorten zu füttern und auf andere zu verzichten.
No-Gos beim Barfen
Es gibt einige Lebensmittel, die auf keinen Fall im Hundenapf landen sollten. Diese führen zu Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen, Atemnot und im schlimmsten Fall bis zum Tod. Oft reichen schon die kleinsten Mengen, um deinen Schatz in Lebensgefahr zu bringen.
Zu diesen Lebensmitteln zählen:
- rohes (Wild-)Schweinefleisch
- Avocados
- unreife Tomaten
- Paprika
- rohe Hülsenfrüchte
- Zwiebeln
- Weintrauben und Rosinen
- rohe Kartoffeln
- Knoblauch
- Schokolade/Kakao
- Gewürze
- Zucker
Die Umstellung auf BARF ist mit Sicherheit kein leichtes Unterfangen. Entscheidest du dich jedoch fürs Barfen, kannst du dir sicher sein, dass du deinem Liebling die bestmögliche Ernährungsform bietest.