Foto: © VIER PFOTEN / Uschi Lang
Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
VIER PFOTEN fordert: Bundesministerin Klöckner muss endlich handeln
Hamburg, 12. Januar 2021 – Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN zieht eine traurige Bilanz für 2020: 767 illegal eingeführte oder illegal gehaltene Welpen aus insgesamt 86 aufgegriffenen Welpentransporten und illegalen Zuchten wurden bei Kontrollen in Deutschland entdeckt und beschlagnahmt. Knapp 100 Hunde davon allein im Dezember, dem Monat, in dem der illegale Welpenhandel besonders boomt aufgrund des Weihnachtsfests. Die viel zu jungen Katzen und vorrangig Hunde stammen fast immer aus dem osteuropäischen Ausland. Selbst zeitweise geschlossene Grenzen im Corona-Jahr konnten den illegalen Welpenhandel nicht stoppen. Bundesministerin Julia Klöckner muss diesem kriminellen Geschäft endlich den Kampf ansagen.
„Diese knapp 800 beschlagnahmte Tiere zeigen nur die Spitze des Eisbergs, da viele kriminelle Händler anonym im Internet agieren und gar nicht erst gefasst werden. Die Regierung muss endlich Gesetze einführen, um den Online-Handel mit Tieren sicherer zu machen. Nur mit einer Verifizierungspflicht für Tierverkäufer und einer Registrierungspflicht für die angebotenen Hunde können illegale Welpenhändler vom Markt ausgeschlossen und das enorme Tierleid beendet werden. Frau Klöckner muss das letzte Jahr in dieser Legislaturperiode nutzen und darf nicht länger die Hände in den Schoß legen. Sowohl Tierschutz- als auch Verbraucherorganisationen sowie Online-Plattformen und seriöse Züchter fordern eine gesetzliche Regelung, die den illegalen Welpenhandel ein für alle Mal stoppt“, sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN.
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Tierhandel
VIER PFOTEN konnte beobachten, dass mit der ersten Corona-Welle im März und den Grenzschließungen die Zahl der Online-Inserate rasant abfiel, mit den Grenzöffnungen im Mai und Juni stieg die Zahl der Anzeigen sowie der aufgegriffenen Transporter wieder. Diese Zahlen untermauern, dass der illegale Welpenhandel vor allem über Online-Plattformen wie ebay Kleinanzeigen und Quoka abgewickelt wird. Die Dunkelziffer der illegal geschmuggelten Tiere dürfte sehr viel höher liegen. Laut einer EU-Studie werden ca. 50.000 Tiere pro Monat innerhalb der Mitgliedstaaten gehandelt.
Illegaler Welpenhandel: Großer Profit, großes Leid
Beim illegalen Welpenhandel werden die Tiere unter grausamen Bedingungen produziert, damit das Geschäft mit den Hundebabys so lukrativ wie möglich ist. Die Hundebabys werden in dreckigen Verschlägen und Kellern geboren, bekommen keine Impfungen oder Zuneigung. Wenn die Tiere dann viel zu jung von ihren Müttern getrennt werden, sind viele krank und viel zu schwach, um die Reise quer durch Europa zu überleben. Deutschland ist dabei ein großes Abnehmerland. Über Online-Portale werden die Tiere dann anonym angeboten und verkauft. Die ahnungslosen Käufer werden getäuscht und zahlen häufig mehrere Hundert Euro für einen Welpen. Viele Tiere sterben bereits nach nur wenigen Tagen oder leiden ihr Leben lang an den dramatischen Zuständen, die sie in ihren ersten Lebenswochen erleiden mussten.
VIER PFOTEN hat eine Modelllösung entwickelt, mit welcher der Internet-Handel mit Tieren sicherer gemacht werden könnte. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die VIER PFOTEN Vergleichsanalyse zum illegalen Welpenhandel auf Online-Plattformen in Zeiten von Corona finden Sie hier zum herunterladen.
Weitere Informationen rund um den illegalen Welpenhandel bekommen Sie hier.
Schon mehr als 97.000 Menschen fordern die Bundesregierung dazu auf, den illegalen Welpenhandel zu stoppen. Unterzeichnen Sie die Petition von VIER PFOTEN hier.
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