Bild von Mahbub Hasan auf Pixabay
Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Internetseite parasitenportal.de. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
12. April 2021 – Immer wieder machen in Deutschland Berichte von mit Räude infizierten Füchsen die Runde. Regelmäßig werden Hund und Halter in vielen Landkreisen davor gewarnt, wilden Füchsen, Fuchskadavern oder einem Fuchsbau nahezukommen. Denn die Fuchsräude – eine durch Grabmilben der Gattung Sarcoptes übertragene Krankheit – ist hochgradig ansteckend. Doch ist die Infektion tatsächlich nur ein Thema beim Spaziergang in Feld, Wald und Wiese? Leider nicht – denn als sogenannter Kulturfolger breitet sich der Rotfuchs schon lange auch in Städten aus.
Füchse in der Stadt – wo gibt’s denn sowas?
Bereits seit vielen Jahrzehnten beobachten Experten eine zunehmende Ausbreitung von Füchsen in städtischen Gebieten. So berichtet das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung beispielsweise von einer flächendeckenden Ausdehnung des Rotfuchses im Stadtgebiet Berlin seit Beginn der neunziger Jahre.1 Für die bayerische Landeshauptstadt München ermittelten Forscher der Technischen Universität sogar eine 10- bis 15-fach höhere Dichte an Füchsen im Vergleich zum Rest des Bundeslandes.2 Und auch in zahlreichen anderen Städten von Nord bis Süd haben Füchse ihre Reviere.3
Was treibt den Fuchs in die Stadt?
Die Nähe zum Menschen bedeutet für den Fuchs reichlich Futter und wenig Jagddruck – außerdem sind die Temperaturen in der Stadt auch im Winter meist höher als in der freien Natur. Ermöglicht wird dem Fuchs das Stadtleben durch seine enorme Anpassungsfähigkeit: Statt der energieraubenden Jagd auf Beute lebt der Stadtfuchs als Sammler. Doch das Stadtleben hat auch Nachteile: Die höhere Populationsdichte ermöglicht es Parasiten wie Würmern und Milben sich leichter auszubreiten.2 So wurde in manchen städtischen Gebieten und Bezirken bei rund einem Viertel der Rotfüchse die Fuchsräude diagnostiziert.4
Fuchsräude in der Stadt: Eine Gefahr für den Hund
Dies stellt auch eine Gefahr für Hunde dar. Durch den direkten oder indirekten Kontakt mit einem infizierten Fuchs gehen die Milben leicht auf den Hund über. Hat sich der Vierbeiner angesteckt, so kann die Räude unbehandelt schweren Schaden anrichten. Die Sarcoptes-Milben bohren Gänge in die Haut und verursachen starken Juckreiz – der geplagte Vierbeiner kratzt sich die Haut auf und bakterielle Infektionen können die Folge sein. Der Juckreiz ist hierbei oft so stark, dass betroffene Hunde sich selbst beim Gassigehen ständig kratzen.
Achten Sie daher auf Symptome wie Juckreiz, gerötete Haut, Haarausfall und weitere Hautveränderungen und gehen Sie bei einem Verdacht umgehend zum Tierarzt. Denn: Mit den richtigen Medikamenten kann die Hautkrankheit effektiv behandelt werden. So gibt es Kautabletten gegen Milben, die gleichzeitig auch weitere Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer bekämpfen. In Ihrer Tierarztpraxis weiß man Rat. Die Grabmilben können übrigens auch auf den Menschen übergehen und Juckreiz auslösen – da der Mensch ein Fehlwirt ist, verschwinden die Symptome aber meist nach einigen Tagen wieder.
Quellen:
1 Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung: Pressemitteilung, März 2020 (Abgerufen am 17.03.2021)
2 TU München: Verbreitung des Kleinen Fuchsbandwurmes beim Rotfuchs im Stadtgebiet München (Abgerufen am 17.03.2021)
3 TU München: Stadtfüchse (Abgerufen am 17.03.2021)
4 Stadt München: Fuchsräude in München (Abgerufen am 18.03.2021)
- Der Augenwurm beim Hund: ein neuer Parasit? - 27. Juni 2021
- Fuchsräude: Nur ein Thema auf dem Land? - 22. April 2021
- Gut geschützt gegen Fuchsräude - 21. April 2020