Foto: © VIER PFOTEN | Marion Dillinger
Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
VIER PFOTEN Expertin gibt Tipps für die Aufnahme eines Pflegehundes
Hamburg, 14. September 2021 – Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN ermutigt bei einem Hundewunsch dazu, zunächst über die Aufnahme eines Pflegehundes nachzudenken. VIER PFOTEN Heimtierexpertin Sarah Ross erklärt die Vorteile und worauf man achten muss.
Bei vielen Menschen ist in der Corona-Pandemie die Sehnsucht nach einem Haustier entstanden oder gewachsen. Doch die Entscheidung, ein Tier bei sich aufzunehmen, sollte niemals aus einem Impuls heraus getroffen, sondern gründlich durchdacht werden. Ist das geschehen, sollte der erste Gang ins örtliche Tierheim erfolgen. VIER PFOTEN warnt zudem eindringlich davor, ein Tier über unregulierte Kleinanzeigen-Portale zu kaufen. Die Gefahr, online ein Tier aus illegalem Welpenhandel zu erwerben, ist aktuell größer denn je. Im Tierheim gibt es dagegen oft auch die Möglichkeit, einen Hund zunächst bei gemeinsamen Spaziergängen kennenzulernen oder auch probeweise in Pflege zu nehmen.
„Tierheime sind oft überfüllt und dem Personal fehlt möglicherweise die Zeit, sich wirklich mit jedem einzelnen Tier zu beschäftigen. Wenn der Hund an einer Krankheit leidet oder eine qualvolle Vergangenheit hinter sich hat, kann es einige Zeit dauern, bis er sich erholt und somit zur Adoption bereit ist. Die Pflege von Heimtieren in einem privaten Umfeld wie der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus kann in dieser Genesungsphase eine wichtige Rolle spielen – sie hilft einzelnen Tieren, die ein bisschen mehr Liebe und Fürsorge brauchen und bereitet sie für ihr endgültiges Zuhause vor“, sagt VIER PFOTEN Heimtierexpertin Sarah Ross.
Ist eine Pflegestelle etwas für Sie?
Grundsätzlich sollte man sich natürlich im Vorfeld Gedanken machen, ob ein Tier in das eigene Leben passt: Ist genügend Zeit für das Tier
vorhanden? Lässt die finanzielle Situation die Haltung eines Tieres zu? Erlaubt die Vermieterin oder der Vermieter ein Haustier? Wo wird es während des Urlaubs untergebracht? Was ist, wenn der Pflegezögling länger als gedacht bleibt? „Jeder, der überlegt, sich als Pflegestelle anzubieten, muss im Auge behalten, dass der Hund vielleicht nur wenige Tage oder auch mehrere Monate bleiben könnte. Je länger man mit einem Tier zusammen ist, desto schwieriger wird der Abschied. Wenn sich eine Pflegefamilie und ihr Heimtier wirklich gut verstehen, kann die Pflegefamilie im Optimalfall sogar zu einem dauerhaften Zuhause werden, indem sie ihr Pflegetier adoptiert“, sagt Sarah Ross.
Pflegehunde entlasten Tierheime
Jedes Tier im Tierheim, das ein vorübergehendes Zuhause erhält, bedeutet einen Platz mehr, den man einem anderen Heimtier anbieten kann. Das ist auch vor dem Hintergrund ein Gewinn, dass einige Tierheime derzeit mit einer Rückgabe-Welle von ausgesetzten oder plötzlich ungewollten Hunden zu kämpfen haben – eine Folge von oftmals nicht ausreichend durchdachten Anschaffungen. Außerdem müssen Tierheime auch immer mehr Welpen aus illegalem Handel aufnehmen, die besonders viel Aufmerksamkeit benötigen.
Ein Gewinn für Tier und Mensch
Auch für Pflegeeltern von Hunden lohnt sich der Einsatz: „Eine Pflegestelle anzubieten, kann eine sehr lohnende Erfahrung sein und es ist erfüllend zu wissen, dass man eine wichtige Rolle dabei gespielt hat, einem Pflegetier zu helfen, in sein endgültiges Zuhause ziehen zu können“, betont die VIER PFOTEN Heimtier-Expertin. „Mit jedem Pflegetier werden Sie neue Fähigkeiten erlernen und mit der Zeit können Sie auch Tieren, die einen sehr schweren Start ins Leben hatten, dabei helfen, ihr perfektes Zuhause zu finden.“
Eine Pflegestelle erhöht die Adoptionschancen
Eine Pflegefamilie kann dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ein Tier adoptiert wird. Sozialisierung und Ausbildung sind der Schlüssel dazu. „Das Leben in einer liebevollen Pflegestelle hilft Hunden und Katzen, ihr Vertrauen in Menschen wieder aufzubauen, ihr Selbstvertrauen wiederzugewinnen und sich an das Leben in einer normalen häuslichen Umgebung zu gewöhnen“, so Sarah Ross.
Eine Checkliste, mit der Sie überprüfen können, ob Sie bereit sind ein Tier in Pflege zu nehmen, finden Sie hier.
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