Viele Menschen wünschen sich mit einem Tier einen zuverlässigen und treuen Begleiter in allen Lebenslagen. Ein Hund ist hier ideal – falls er von Welpenbeinen an richtig erzogen wird. Es ist günstig, wenn euer Begleiter auf eure Anweisungen hört, da nicht er, sondern ihr euch mit den Umgangsformen der „menschlichen“ Welt auskennt.
Leider herrscht in Deutschland beileibe nicht überall eine positive Grundeinstellung zu Hunden. Wenn uns auf öffentlichen Plätzen, Straßen oder Liegewiesen ein Hundegeschäft begegnet, freuen wir uns nicht gerade darüber. Springt ein Hund unsere Mitmenschen an, kann die Situation leicht eskalieren, da der Fremde diese Handlung nicht unbedingt richtig einschätzen kann und oft als aggressiv und feindlich empfindet. So wird die Abneigung der Menschen, die keine Hundehalter sind, verständlicherweise immer größer. Doch auch im Umgang mit fremden Hunden, anderen Tieren und vor allem Kindern sollte euer Vierbeiner alltagstauglich sein, um nicht der Umwelt und euch, den Hundehaltern, gleichzeitig zur Last zu fallen. Schließlich möchtet ihr später einen angenehmen Begleiter haben und niemanden, auf den ihr ständig aufpassen müsst, damit er keine Dummheit anstellt.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit der Hundeerziehung zu beginnen?
Die Erziehung eines Welpen und heranwachsenden Hundes ist eine erfüllende Aufgabe, die sowohl uns als auch dem Tier Freude bereiten kann. Spielerisch lernt ihr mit eurem Welpen leicht und schnell ein produktives und freundliches Miteinander, denn ohne Druck und Zwang klappt es am besten.
Schon mit der Reinlichkeit des Hundes beginnt die Früherziehung. Einem Welpen kann durch konsequentes Vorgehen und etwas Kenntnis der Hundeanatomie innerhalb einiger Monate die Stubenreinheit sicher anerzogen werden. Damit solltet ihr möglichst direkt nach der Entwöhnung von der Mutter beginnen, um diese wichtige Grundlage zu schaffen. In den ersten drei Lebensmonaten haben Welpen eine winzige Blase und müssen circa alle zwei Stunden für kleine Hunde, vor allem gleich morgens und nach dem Füttern, Trinken und Spielen. In dieser wichtigen Phase kann man das zu erlernende Verhalten oft üben und loben. Euer Welpe kennt euch nicht von Anfang an. Daher müsst ihr geduldig sein und durch Routine sowie konsequente Belohnung, oder eben ein Ausbleiben derselben, Vertrauen schaffen. So baut ihr schnell ein Einverständnis zwischen euch und eurem vierbeinigen Freund auf. Auch die Basis der Erziehung – Motivation durch Belohnung und Rüge – lernt euer Welpe so kennen und verstehen.
In welchem Rahmen erziehe ich meinen Hund?
Da ein Hund prinzipiell ein Rudeltier ist, richtet er sich im Verhalten nach dem „Anführer“ seines menschlichen Rudels. Eine feste Bezugsperson ist daher wichtig, doch auch weiteren „Rudelmitgliedern“ sollten grundlegende Kommandos vertraut sein.
Ein weiterer, wichtiger Baustein der Hundeerziehung ist das Modellprinzip. So wie Menschen auch, lernen Hunde sehr schnell durch Nachahmung. Dies funktioniert sehr gut auf einer Stufe, auf der noch alle Hunde in einem ähnlichen, jungen Alter sind, in der sich noch keine feste Rangordnung gebildet hat. Im Zusammenspiel mit anderen Welpen, beispielsweise in einer Hundeschule, können manche der Kleinen schon zeigen, was sie von euch gelernt haben – andere schauen sich das Verhalten ab. Auch der Kontakt mit verschiedenen Menschen in diesem Umfeld fördert das Verständnis des jungen Hundes für die Vielfalt der Mitglieder seines großen Rudels, denn niemand soll später als Außenseiter oder Eindringling betrachtet und angefeindet werden.
Wie wird mein Hund zum Freund?
Auch die Grundlage eines kameradschaftlichen Verhältnisses mit euch wird optimal in den ersten Lebenswochen des Welpen gelegt. Ist euer Welpe in seinem neuen Zuhause angekommen, solltet ihr ihm Zeit geben, sich an die neue und aufregende Umgebung zu gewöhnen. Wenn der kleine Vierbeiner gerade nicht abgelenkt ist, sprecht ihr ihn mit seinem Namen an und bietet ihm ein Spiel oder eine kleine Belohnung. So lernt euer Hund euch kennen und verknüpft seinen Namen positiv mit euch. Dieses Grundvertrauen wird sich mit etwas Mühe in eurem langen Miteinander erhalten und erweitern.
Diese Mühe wird sich lohnen: Ein Hund ist ein Begleiter für lange Zeit. Mischlinge können bis zu 15 Jahre und älter werden. Als Rudeltier ist euer Begleiter das solidarischste Wesen, was ihr je kennen lernen werdet: Die Zuneigung eures Hundes ist euch stets gewiss. Er kann auf euch und euer Eigentum aufpassen und ihr seid seine Quelle für Zuwendung und sein Rudel, in dem er sich wohlfühlen wird, wenn eure Regeln stimmen.