Die meisten Hunde besitzen einen natürlichen Jagdtrieb: Kaum erspähen sie etwas, das sich schnell bewegt, müssen sie ihm hinterher laufen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um einen Ball, einen Jogger oder einen Vogel handelt. Das macht es Hundehaltern alles andere als leicht, einen ausgedehnten Spaziergang in der freien Natur zu unternehmen – denn dort wartet eine Vielzahl an Wildtieren auf sie.
Mit den steigenden Temperaturen erwacht die Natur zu neuem Leben: Wälder und Wiesen verwandeln sich in grüne Oasen und wecken viele Tiere aus der Winterruhe, wie etwa Marderhunde und Waschbären, Dachse und Eichhörnchen. Und auf genau diese Wildtiere haben es die meisten Hunde abgesehen, wenn sie eines davon im Wald erspähen – es sei denn, sie lernen von ihren Besitzern schon frühzeitig, nicht mehr auf ihren Jagdtrieb zu hören. Hierbei geht es nicht darum, ihren natürlichen Instinkt zu unterdrücken, sondern vielmehr darum, ihren Fokus auf den Menschen zu lenken. Wie das am besten funktioniert, möchten wir an dieser Stelle erläutern.
Wie bekommt man den Jagdtrieb von Hunden in den Griff?
Die meisten Hundebesitzer denken wahrscheinlich, dass ihre Vierbeiner schon zu alt dafür sind, um ihnen den Jagdtrieb jetzt noch „auszutreiben“, das stimmt so jedoch nicht! Auch wenn es natürlich wesentlich leichter ist, Hunden bereits im Welpenalter die wichtigsten Kommandos beizubringen, so sind sie dennoch ihr Leben lang lernfähig – es dauert einfach nur etwas länger, bis sie verstanden haben, was ihre Besitzer von ihnen wollen. Das sollte Grund genug zum Anlass sein, einen Hund von seinem Jagdtrieb abzubringen. Die wichtigste Regel lautet deshalb: Lenken Sie den Fokus auf sich! Sobald ein Hund verstanden hat, dass es immer in der Nähe vom Herrchen die meiste Action und Futter, Belohnungen und Zuwendungen gibt, werden andere Tiere für sie uninteressant. Stellt sich die Frage, wie man diesen Zustand am schnellsten erreichen kann?
Ganz einfach, indem man seinen Hund damit beschäftigt, Stöckchen zu holen oder einem Ball nachzulaufen, Leckerlis zu suchen, die vorher in der Erde verbuddelt wurden, oder oder oder. Je mehr Spaß ein Hund dabei entwickelt, die Aufgaben seines Besitzers zu lösen (mit entsprechender Belohnung hinterher, um das Erfolgserlebnis positiv zu verstärken), desto uninteressanter wird die Umgebung für ihn. Hier ist natürlich ebenfalls wichtig, dass ein Hund die leichtesten Kommandos wie Sitz oder Platz versteht und auch unverzüglich umsetzt – komme, was wolle. Dann ist ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur gleich doppelt gut: Der Hund bekommt nicht nur genügend Auslauf, sondern ist hinterher angenehm erschöpft und zieht sich freiwillig an seinen Schlafplatz (z.B. sein Hundekissen oder sein Hundebett) zurück.
Bild: © istock.com/Prensis