Steigende Temperaturen sind mehr als nur ein Zeichen für den Sommer: Sie erwärmen die Luft und läuten damit den Beginn der Zeckenzeit ein. Die zur Klasse der Spinnentiere gehörigen Parasiten nutzen nicht nur Katzen, Nager und Vögel als Wirt, sondern auch Menschen und Hunde. Zwar sind sie dabei eher lästig als gefährlich – dennoch aber fungieren sie häufig als Ãœberträger von Krankheiten wie Babesiose, Borreliose und Ehrlichiose. Diese können den Tieren heftig zusetzen. Wirksamen Schutz versprechen zahlreiche Antizeckenmittel.
Die Zecke als Überträger von Krankheiten
Weltweit gibt es rund 650 verschiedene Arten von Zecken. In Deutschland sind vor allem drei Unterarten der Schildzecken aktiv: der Gemeine Holzbock, die Braune Hundezecke und die Auwaldzecke. Anders als oftmals angenommen suchen diese nicht nur im Frühjahr und Sommer nach einem Wirt, sondern auch im Herbst. Dann nämlich haben viele Zecken die Häutung hinter sich gebracht und ein neues Entwicklungsstadium erreicht. Sie stecken voller Energie und bereiten sich auf die nächste Blutmahlzeit vor. Daneben existieren im September und Oktober zahlreiche Parasiten, deren letzte Nahrungsaufnahme bis zu 24 Monate zurückliegt. Diese können den nahenden Winter nur überstehen, wenn sie bald fündig werden – und bleiben vor diesem Hintergrund so lange aktiv, wie es die äußeren Bedingungen zulassen. Somit drohen auch später im Jahr Erkrankungen und Infektionen.
Die Entfernung der Zecke
Zecken lassen sich Zeit, den richtigen Ort für ihre Mahlzeit zu finden: Bevor sie mit der Nahrungsaufnahme beginnen, krabbeln sie bis zu zwei Stunden lang auf dem Wirt umher. Während sie beim Menschen gut durchblutete Areale wie Hände, Füße, Kopf, Leisten und Ohren bevorzugen, schlagen sie bei Hunden vor allem an spärlich behaarten Stellen mit dünner Haut zu. In den meisten Fällen lassen sich die lästigen Parasiten daher am Bauch, am Hals, am Kopf, an den Ohren und an den Innenseiten der Schenkel nieder. Auch der Bereich der Zwischenzehen ist beliebt.
Grundsätzlich gilt: Je schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer Infektion. Die meisten Krankheitserreger werden nämlich erst nach mehreren Stunden übertragen. Zur Entfernung der Parasiten eignen sich verschiedene Hilfsmittel, die auf jedem Spaziergang mitgeführt werden sollten. Bewährt hat sich nicht nur der Einsatz einer speziellen Zeckenzange oder -karte, sondern auch die Verwendung einer herkömmlichen Pinzette mit gebogener Spitze. Alternativ kommt auch die Nutzung eines sogenannten Zeckenlassos infrage. Wichtiger als die Art des jeweils eingesetzten Hilfsmittels ist die zur Entfernung der Zecke angewandte Technik: Um ein Zerquetschen des Tieres und die damit verbundene Freisetzung gefährlicher Körperflüssigkeiten zu verhindern, sollte das Spinnentier möglichst hautnah gegriffen und langsam entfernt werden.
Effektiver Schutz gegen Zecken
Auf dem Markt sind verschiedene Präparate zur Abwehr von Zecken erhältlich. Diese Antizeckenmittel töten die lästigen Quälgeister zügig ab und verhindern damit ein weiteres Zustechen. Vor diesem Hintergrund gelten sie als wirksame Vorbeugung gegen Krankheiten. Einen bis zu vierwöchigen Schutz bieten beispielsweise als Spot-on bezeichnete Insektizide, die in den Nacken des Hundes geträufelt werden: Mit ihren Wirkstoffen reizen sie die Nerven der Parasiten bis hin zum Tod. Im Rahmen der Anwendung ist jedoch Vorsicht geboten – unangenehme Nebenwirkungen wie Haarverlust oder Juckreiz sind keine Seltenheit. Zu vermeiden ist der Einsatz solcher Mittel sowohl bei jüngeren Hunden als auch auf verletzter Haut. Eine Alternative zu Spot-on-Präparaten ist ein mit einem Insektizid versetztes Halsband, das den Wirkstoff kontinuierlich in das Fell abgibt. Dieses kann bis zu sechs Monate genutzt werden. Wer es natürlicher mag, kann auf pflanzliche Mittel mit giftfreien Lösungen und wertvollen ätherischen Ölen setzen: Im Kampf gegen Zecken können auch diese Erfolge zeigen.