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Immer wieder machen Lebensmittelrückrufe oder Nachrichten über belastete Produkte verschiedenster Art in den Medien die Runde. Dabei geht es nicht ausschließlich um die Gesundheit von Menschen, sondern manchmal auch von Tieren. Doch nicht immer ist etwas Wahres an solchen Geschichten – Opfer sind meistens größere Firmen. Wir klären über die hartnäckigsten Hunde-Hoaxes auf.
Cybermobbing und Gerüchte in den Medien
Wer hat es noch nicht gelesen: Von feuchten Bodentüchern sterben Hunde. Meistens ist diese Meldung in den sozialen Medien, wie zum Beispiel Facebook, auch noch mit der Aufforderung verknüpft, diese Nachricht zu teilen. Doch gerade in diesen virtuellen Kommunikationskanälen lauern viele Gefahren – auch die der bewussten Rufschädigung. Denn nach deutschem Gesetz ist üble Nachrede als Wettbewerbsdelikt strafbar. Gemäß einem Statistikportal waren die polizeilich verfolgten Wettbewerbsdelikte im Jahr 2007 mit rund 7600 besonders hoch – das war auch das Jahr, in dem erstmalig von Kunststoff im Platinum-Hundefutter berichtet wurde.
Dieser Fall zeigt besonders anschaulich, wie sich solch ein Thema in Foren und in den sozialen Medien hochputschen kann. In der Regel sind es besonders erfolgreiche und bekannte Unternehmen, die Opfer solch einer Schädigung der Reputation oder auch von Cybermobbing werden. Eher selten sind unbekannte und kleinere Firmen betroffen. Besonders schädlich sind solche Fälle, weil Unternehmen vom Vertrauen ihrer Kunden leben und auch abhängig sind. Seit nunmehr fast zehn Jahren kämpft der Hundefutterhersteller Platinum um seine Reputation und versucht seinen guten Ruf zurückzuerhalten. Doch trotzdem kommt immer wieder in den einschlägigen Hundeforen dasselbe Thema hoch: Hundefutter von Platinum beinhaltet Plastikteile, die für den Vierbeiner lebensgefährlich werden können.
Hoax: feuchte Bodentücher
Ein weiterer Fall sind die Bodentücher der Marke Swiffer, die immer wieder auf Facebook die Runde machen als tödliche Falle für Hunde. Angeblich hat ein Tierfreund solch eine Nachricht am schwarzen Brett seines Tierarztes gelesen. Wegen des durch die Bodentücher verursachten Leberleidens hätte der Hund eingeschläfert werden müssen. Bei einer Autopsie sei dann festgestellt worden, dass die Krankheit durch Aufnahme von Giften aus den Wet-Feuchttüchern ausgelöst worden sei.
Die Technische Universität Berlin hat sich auf Falschmeldungen im Internet spezialisiert und kann keinen einzigen Fall von betroffenen Hunden bestätigen. Der Hersteller Procter & Gamble betont, dass seine Feuchttücher bedenkenlos auch in Haushalten mit Tieren verwendet werden können. Denn der Hauptbestandteil der Tücher sei Wasser und die weiteren verwendeten Reinigungssubstanzen würden auch in vielen anderen Reinigungsmitteln in Konzentrationen verwendet, die für Mensch und Tier unbedenklich und sicher sind.
Shitstorms im Netz um bekannte Marken
Bereits betroffen waren Zalando, Smart und Coca-Cola. Immer wieder gibt es in der Netzgemeinde anscheinend Gründe, um sich aufregen zu können. Die sogenannten Shitstorms sind allerdings meistens nur kurzfristig und oftmals schon am nächsten Tag ist die Entrüstung wieder vergessen. Doch wer sich selbst in einem Shitstorm befindet, für den wird es sehr unangenehm. Die Folge können Entlassungen oder aus dem Netz genommene Webseiten sein. Insbesondere in den sozialen Netzwerken entladen viele Menschen ihren Zorn. Inzwischen hat sich der Shitstorm zum festen Bestandteil der sozialen Medien entwickelt und fand sogar bereits Einzug in die Forschung. Auch im Zusammenhang mit Hunden gab es viele Entrüstungen – die nachfolgenden Beispiele zeigen deutlich, wie groß die Macht der Medien ist, um Skandale auszulösen und dadurch die Reputation eines Unternehmens oder einer Person zu gefährden:
Accessoire Hunde vom Fashion-Retailer „Lyst“
Der Onlineshop wirbt mit einer sogenannten „Canine Collection“, mit Hunden als Accessoire. Im Stylebook konnte aus 33 verschiedenen Rassen und Größen gewählt werden.
Shitstorm wegen Heidi Klum mit Hund
Im Juni veröffentlichte Heidi Klum ein Foto von sich, auf dem sie sich sehr freizügig mit einem Hund im Bett zeigte. Und exakt der Hund im Bett sorgte für einen Shitstorm.
Vertreiber von Elektroschockhalsbändern erntet Shitstorm
Im September prasselte auf die neuseeländische Tierhandelskette Animates ein Shitstorm ein. Grund: der Vertrieb von Elektroschockhalsbändern für Hunde.
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