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Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Welttierschutzgesellschaft (WTG). Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
Berlin, 27. August 2020 – Am bundesweiten Warntag am 10. September werden von 11:00 bis 11.20 Uhr alle etwa 15.000 in Deutschland verteilten Sirenen testweise gleichzeitig aufheulen, um das Wissen der Bevölkerung zur Warnung in Notlagen zu steigern. Für Tiere kann diese flächendeckende Aktion jedoch mit weitreichenden, aber bislang kaum beachteten Folgen einhergehen, da der hohe Lärmpegel für sie im Vergleich zum Menschen eine deutlich größere Belastung darstellt: „Sirenengeheul ist für viele Tiere ein völlig neues Geräusch. Allein die Lautstärke der Sirenen kann bei geräuschempfindlichen Tieren zu Stressreaktionen führen, zum Beispiel starkem Zittern, nervösem Herumlaufen oder auch Wegrennen“, sagt Daniela Schrudde, Tierärztin und inhaltliche Leiterin bei der Welttierschutzgesellschaft (WTG) in Berlin.
Im Gegensatz zum alljährlichen Lärm an Silvester, der meist tagelang und unvermittelt auftritt, besteht für Tierhalter*innen am bundesweiten Warntag aber ein Vorteil: Der Zeitrahmen der Lärmbelastung ist genau bekannt, so dass der Schutz der eigenen Tiere gut geplant werden kann. Dies gilt speziell für Halter*innen ängstlicher und geräuschsensibler Tiere, die unbedingt Vorkehrungen für diesen Tag treffen sollten.
Die Welttierschutzgesellschaft rät, sich zunächst bei der lokalen Stadt- oder Gemeindeverwaltung zu informieren, ob und in welcher Form der Warntag durchgeführt wird. Befinden sich Warnsirenen in unmittelbarer Umgebung, sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Die Gassirunde von Hunden sollte an diesem Tag als Vorsichtsmaßnahme nicht im Zeitraum von 11:00 bis 11:20 Uhr stattfinden. Falls unvermeidbar, gilt es das Umfeld der Sirenen beim Spazierengehen in dieser Zeit großflächig zu meiden.
- Katzen mit Freigang, die geräuschsensibel sind, bleiben an diesem Vormittag am besten im Haus. Ebenso sollten Pferde aufgrund ihres empfindlichen Gehörs im Stall gelassen werden.
- Während des Sirenenlärms sollten für Haustiere eine Ruhezone oder Rückzugsmöglichkeiten in möglichst abgedunkelten, ruhig gelegenen Zimmern bereitstehen, die ihnen bereits bekannt sind und in denen sie sich wohlfühlen. Musik oder Fernseher können für eine gewohnte und beruhigende Geräuschkulisse sorgen.
- Wenn die Sirenen aufheulen, ist es wichtig, das Tier nicht mehr allein zu lassen.
- Kleintier- und Vogelbesitzer können ihren Schützlingen diese besondere Situation erleichtern, indem sie den Käfig abdecken und in ein möglichst ruhiges Zimmer weit weg vom Fenster stellen.
Das Wissen über diesen Umgang mit ängstlichen und geräuschsensiblen Tieren gilt auch in Zukunft: Denn der bundesweite Warntag findet künftig an jedem zweiten Donnerstag im September statt. Bei der Premiere in diesem Jahr können Halter*innen die Reaktion ihres Tieres beobachten und erste Erfahrungen sammeln, wie es sich in dieser neuen Situation verhält. „Dabei sollte immer gelten: selbst gelassen bleiben und die Situation für das Tier so positiv wie möglich gestalten“, sagt Daniela Schrudde von der Welttierschutzgesellschaft.
Der Tierschutzverein bittet, diese Informationen weiterzuverbreiten, um die zahlreichen Haustierhalter*innen auf den anstehenden Warntag hinzuweisen. Auf der Website www.welttierschutz.org/warntag finden Interessierte ein Infoblatt zum Herunterladen, Ausdrucken und Verteilen bzw. Versenden.