Mittlerweile ist es über drei Jahre her, dass die Tierschutzorganisation TASSO das Onlinetierheim shelta ins Leben gerufen hat. Hunde.de plauderte mit der engagierten Tierschützerin und TASSO-Mitarbeiterin Marie-Christin Gronau über die bisherige Entwicklung des Portals, tägliche Herausforderungen und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Tierheimen, Tierärzten und anderen Hilfsorganisationen.
Das Onlinetierheim shelta gibt es nun schon bereits seit drei Jahren – Wie hat sich das Projekt seitdem entwickelt?
shelta ist zum Februar 2011 gestartet und hat sich seitdem im Bereich der seriösen Tiervermittlung einen Namen gemacht. Sowohl die Anzahl der Besucher als auch die Anzahl der zu vermittelnden Tiere sind seit Beginn stark gestiegen. Und das Wichtigste: Mittlerweile konnten über 27.000 Tiere in ein neues Zuhause vermittelt werden. Im Frühjahr 2013 haben wir zudem unsere Online-Präsenz stark ausgebaut. Seitdem gibt es einen Blog, eine Facebook-Seite mit inzwischen knapp 30.000 Fans und eine Twitter und Google+-Seite, auf denen wir unter anderem Notfall-Tiere vorstellen, über wichtige Tier- und Tierschutzthemen informieren oder auch unsere Erfolgsstories von shelta veröffentlichen. Zudem haben wir uns mit anderen Tierportalen vernetzt, die „unsere“ Tiere auch auf ihren eigenen Seiten vorstellen. Natürlich steht die Entwicklung von shelta auch jetzt nicht still. In Kürze geplant sind in Zeiten der immer noch zunehmenden Bedeutung von Smartphones und Tablets ein mobiler View der Seite sowie die Möglichkeit, sich Suchaufträge per E-Mail einzurichten. Sie dürfen also auf diese und weitere Entwicklungen gespannt sein.
Das sind wir! Was würden Sie sagen, welches ist der größte Nutzen von shelta?
Mit shelta ist eine Internetplattform für Tierheime und Tierfreunde geschaffen worden, die das Suchen und Finden eines neuen vierbeinigen Weggefährten ganz einfach macht. Neben den Daten des Tieres, seinen Charaktereigenschaften und allem Wissenswerten rund um das Tier erzählt shelta die Geschichte des Tieres. Auch Handicap- und Notfalltiere können bei shelta per Mausklick gefunden werden. Per Klick kann über die shelta-Nachrichtenzentrale Kontakt mit dem Tierheim, in dem das Wunschtier sitzt, aufgenommen werden. Eine Kartenansicht zeigt dann den Weg zum Tierheim.
Was ist Ihnen bei shelta bzw. TASSO dabei besonders wichtig?
Die TASSO-Kampagne „Wühltischwelpen – nein danke!“ hat gezeigt, wie wichtig es ist, Tierhalter vor unseriösen Tierhändlern zu schützen. shelta soll allen, die ein Tier suchen, die größtmögliche Sicherheit geben, ein Tier aus seriöser Vermittlung zu erhalten. TASSO vereint damit die Menschen, die ein Tier suchen, und Tierschutzvereine und Tierheime, die ein Tier vermitteln möchten. Seit über 30 Jahren vertrauen Tausende von Tierhaltern TASSO. Genauso lange blicken wir auf die enge Zusammenarbeit mit Tierheimen und Tierschutzorganisationen im In- und Ausland zurück. Was liegt da näher, als beiden Gruppen eine Plattform zum Austausch zu bieten? Tierheime und Tierschutzvereine können sich hier informieren und registrieren. Wir von TASSO wünschen uns, dass über shelta in Kürze möglichst viele Tiere ein liebevolles neues Zuhause finden werden. Wir wünschen uns, dass wir dank shelta vielen Tierheimen bei der Vermittlung der Tierheimtiere helfen können.
Wie wir wissen, hat shelta auch prominente Unterstützung. Wen genau?
Die beliebte Fernsehmoderatorin Diana Eichhorn – den meisten Tierfreunden aus der VOX-Sendung „hundkatzemaus“ bekannt – unterstützt shelta seit Juni 2012 als Schirmherrin. Für Diana Eichhorn war immer klar: „Ich möchte gerne helfen und einem verlassenen oder ausgesetzten Tier ein neues Zuhause geben. Rasse oder Stammbaum sind mir egal und bei einem Hund beispielsweise empfinde ich es als Vorteil, ein erwachsenes Tier aufnehmen zu können, da ich bisher einfach nie die Zeit hatte, um einem Welpen wirklich gerecht zu werden. Momo & Pierrot waren auch beides „Second-Hand-Hunde“ und ich habe es nie bereut, auch wenn Pierrot die eine oder andere „Macke“ aus seinen früheren Leben hatte. ;-) Auch Klein Maggie, mein „jüngstes“ neues Familienmitglied, ist aus dem Tierschutz. Sie ist ein spanisches Mischlingsmädel von der Straße, war aber bereits in Deutschland auf einer Pflegestelle und so konnte ich sie kennenlernen. Es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn man einem Tier, das möglicherweise falsch verstanden, falsch erzogen, schlecht gehalten, verlassen oder schlecht behandelt wurde, das Vertrauen in den Menschen zurückgeben kann. Es sind sehr dankbare Augen, die einen dann Tag für Tag anschauen.“
Wird das Projekt auch von den Tierheimen gut angenommen?
Sehr gut sogar. TASSO steht nicht nur mit rund vier Millionen Tierhaltern in Kontakt, sondern auch mit den meisten Tierheimen und Tierschutzvereinen in Deutschland. Deshalb bot es sich an, den Tierheimen und -organisationen eine kostenlose Plattform zu bieten, über die sie ihre Tiere zur Vermittlung anbieten können. Die Vereine nutzen dies in großem Maß: Auf shelta sind mittlerweile über 5.000 Hunde, 730 Katzen und weitere Tiere wie Nager oder Vögel zur Vermittlung eingestellt.
Welches sind die größten Herausforderungen, denen Sie als Betreiber sich täglich stellen müssen?
Was uns von anderen Anbietern ähnlicher Portale unterscheidet und gleichzeitig eine Herausforderung darstellt, ist die hohe Betreuungsdichte. Shelta hat täglich zwischen 3.500 und 8.000 Besucher. So gilt für uns beispielsweise bei Anfragen von Interessenten die Prämisse: Trotz der hohen Tierzahl im Portal muss zeitnah geantwortet werden können. Und das gewährleisten wir auch. Zudem haben wir Mechanismen eingebaut, die immer dafür sorgen, dass die Tiere, die zur Vermittlung angeboten werden, auch noch aktuell in der Vermittlung sind und nicht bereits in einem neuen Zuhause sind. Und ein weiterer wichtiger Punkt sind die Tiere, die schon lange ein neues Zuhause suchen. Normalerweise würden diese in der Trefferliste immer weiter „nach unten rutschen“ und damit noch schlechtere Vermittlungschancen haben. Bei shelta sorgt eine Programmierung dafür, dass sie auch weiterhin bei den vorderen Treffern erscheinen.
Wie ist der Ablauf, wenn sich jemand für eines der Tiere entschieden hat?
Die Suche nach einem neuen Haustier ist bei shelta ganz einfach und vor allem effektiv: Zunächst wählt der Interessent die Tierart aus (Hunde, Katzen, Nager etc.). Danach stehen sowohl ausführliche Listen mit Fotos als auch umfangreiche Filterfunktionen zur Verfügung: Familienfreundliche oder temperamentvolle Tiere sind ebenso auswählbar wie mit anderen Tieren verträgliche. Wichtig sind weitere Auswahlkriterien, ob ein Hund beispielsweise eher für einen Anfänger oder für einen erfahrenen Halter geeignet ist. Auch das bietet shelta. Außerdem lässt sich der neue Mitbewohner über die Postleitzahl, eine Nahbereichssuche aber auch nach Rasse, Alter, Geschlecht und Größe aussuchen. Ist die Wahl getroffen, nimmt der Interessent Kontakt mit dem Tierheim oder der derzeitigen Pflegestelle auf. Die entsprechenden Kontaktdaten findet er im shelta-Profil des Tieres. Die weitere Vermittlung und alle dazugehörigen Formalitäten wie Vertragsvereinbarungen oder die Besichtigung des neuen Zuhauses übernimmt dann der Verein, bei dem das Tier untergebracht ist.
Ist Ihr Service kostenfrei? Wie finanziert sich das Projekt?
Das Portal shelta ist komplett kostenlos. Die anschließende Vermittlung über die jeweiligen Tierheime kostet dann wie gewohnt eine Schutz- bzw. Vermittlungsgebühr. Finanziert wird das Projekt aus Spendengeldern, die wir beim Verein TASSO erhalten.
Gibt es Einschränkungen, wer auf shelta Tiere zur Vermittlung einstellen darf? Gibt es Kontrollen hinsichtlich der Seriosität (Stichwort Tierhändler)?
Es dürfen nur Tierheime und Tierschutzorganisationen mit Sitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz an shelta teilnehmen. Nach der Anmeldung einer Organisation wird über das shelta-Team von TASSO geprüft, ob die für uns notwendigen Dokumente eingereicht werden. Dass die an shelta teilnehmenden Anbieter die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen einhalten müssen, versteht sich natürlich von selbst. Solche und andere Bedingungen müssen von der Tierschutzorganisation auch über unsere AGB bestätigt werden. Sollten wir von Verstößen erfahren, werden die notwendigen Konsequenzen – bis hin zum Ausschluss der Organisation – unternommen.
Was gibt es sonst noch Neues von shelta zu berichten?
Von shelta gibt es lustige Postkarten mit Tiermotiven und frechen Sprüchen wie „Tierheim oder bei Dir daheim?“ oder „Irgendeins oder deins?“. Die Karten können kostenlos über die TASSO-Homepage bestellt werden und laden zum Sammeln oder zum Verteilen an interessierte Tierfreunde ein: www.tasso.net/shelta/
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