Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung des Hamburger Tierschutzvereins. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
29. Dezember 2020 – Böllern zu Silvester? Dazu gibt es in diesem Jahr bundesweit klare Regeln. Nicht nur der Verkauf von Feuerwerkskörpern wurde untersagt – auch das Zünden an belebten Plätzen ist verboten. Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. (HTV) begrüßt diese Corona-bedingt verschärften Regelungen, die 2020/2021 vielen Heim-, Wild- und sogenannten Nutztieren zugutekommen werden, und spricht sich für ein grundsätzliches Verbot von Feuerwerkskörpern aus. Dabei appelliert der HTV an die Hamburger*innen: Lieber spenden statt böllern!
Spenden statt böllern!
2019 verhängte Hamburg bereits ein Böller-Verbot um die Hamburger Binnenalster und auch in weiteren Städten gab es böllerfreie Zonen, zum Beispiel in München, Köln oder Hannover. In diesem Jahr lautet die Empfehlung der Bundesregierung, ganz auf das Zünden von Böllern und weiteren Feuerwerkskörpern zu verzichten. Diesen Weg gilt es konsequent fortzusetzen. Denn abgesehen von der massiven Feinstaubbelastung, dem hohen Verletzungsrisiko und den riesigen Mengen Müll, die bundesweit allein in der Silvesternacht anfallen, versetzen die Lichter und Geräusche jedes Jahr aufs Neue Tiere zuhause und in der Natur in Angst und Schrecken. Der HTV bittet daher alle Hamburger Bürger*innen, den Empfehlungen der Bundesregierung folgend ganz auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Stattdessen können Vereine wie der HTV gerade in diesem Jahr jede finanzielle Hilfe gut gebrauchen.
„Dass viele Menschen durch die Pandemie wirtschaftlich eingeschränkter sind, haben auch wir zu spüren bekommen und kämpfen mit Spendenrückgängen“, erläutert Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des HTV. An den Ausgaben für den Tierheimbetrieb hat sich jedoch nichts geändert. „Mehr als die Hälfte unserer Kosten, die sich jährlich auf etwa 5 Millionen Euro belaufen, müssen wir nach wie vor selbst aufbringen – das stellt uns besonders in diesem Jahr vor Herausforderungen.“
Mithilfe von Spenden können das Futter, die Pflege und medizinische Versorgung der derzeit mehr als 1.100 Tiere im Tierheim Süderstraße des HTV sichergestellt werden. Besonders hilfsbedürftige Bewohner*innen benötigen eine umfangreiche medizinische Behandlung, dazu gehören chronisch kranke, verletzte und verwahrloste Tiere sowie Schützlinge mit Handicap. Hier können Sie ein Zeichen für den Tierschutz setzen und unter dem Spendenbetreff “Spende statt Böller“ den HTV und seine Tiere finanziell unterstützen.
Hier finden Sie Tipps für einen möglichst stressfreien Jahreswechsel:
1. Sichere Rückzugsmöglichkeiten schaffen
Für Hunde, Katze und Kleintiere sollte unbedingt einige Tage vor Silvester ein ruhiger Platz geschaffen werden. Der jeweilige Raum darf nicht direkt zur Straßenseite liegen und sollte abgedunkelt werden. Eine Katze benötigt hier eine extra Katzentoilette. Auch Vogelvolieren und Kleintiergehege sollten möglichst weit entfernt vom Fenster stehen und durch ein Tuch abgedeckt werden. Kleine Heimtiere, die in der Außenhaltung leben, benötigen zusätzliche Versteckmöglichkeiten, die sie vor hellen Blitzen und lautem Geknalle etwas abschirmen.
2. Geräuschpegel senken
„Tiere sind besonders geräuschempfindlich. Darauf sollte sowohl beim Gassigehen als auch im Haushalt selbst Rücksicht genommen werden. Auch von der Anschaffung eines neuen Familienmitglieds so kurz vor dem Jahreswechsel raten wir dringend ab“, erläutert die tierärztliche Leitung des HTV Dr. Urte Inkmann. Sie ergänzt: „Tiere benötigen eine gewisse Eingewöhnungszeit im neuen Zuhause und dabei können negative Erlebnisse zu traumatischen Erfahrungen führen.“
Hundehalter*innen sollten ihre Fellnasen ab den ersten Knallern, spätestens ab dem 31. Dezember nur noch an der Leine ausführen, möglichst in ruhigeren Gegenden und zu Uhrzeiten, zu denen weniger geböllert wird. Katzen mit Freigang bleiben am Silvesterabend am besten im Haus. Immer wieder kommt es vor, dass Hunde und Katzen zum Jahreswechsel aus Angst weglaufen – daher sollten die Tiere unbedingt gekennzeichnet und registriert sein, um sie im Fall des Falles schnell wiederzufinden. Draußen gilt: In der Nähe von Waldrändern, Waldlichtungen, Parkanlagen oder Höfen mit Tierhaltung zu böllern, sollte tabu sein. Scheue Wildtiere reagieren besonders sensibel auf laute Geräusche. Auch bei Pferden und Rindern besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen.
3. Ruhig bleiben
Je souveräner und gelassener sich der Mensch verhält, desto eher entspannt sich das Tier. Während einige Katzen und Hunde sich an ihrem Menschen orientieren und den direkten Körperkontakt suchen, verstecken sich andere lieber unter der Eckbank. Auch diese Reaktion ist völlig in Ordnung, solange man sich nicht zu vehement um das Tier „bemüht“. Übermäßiges Streicheln oder Zureden hilft dem Tier dann wenig. Hilfreich kann es sein, gewohnte Spielrituale bei Hund und Katze durchzuführen, die die Haustiere ablenken und die vermeintliche Stresssituation in eine entspannte Atmosphäre wandeln. Insgesamt hilft es den Tieren, wenn die übliche Tagesroutine eingehalten wird. Auch beruhigende Musik kann bei manchen Tieren zur Entspannung beitragen.