Foto: © Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V.
Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung des Hamburger Tierschutzvereins. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
9. Juni 2021 – Die Temperaturen steigen und während wir Menschen mit Blick auf die Corona-Lockerungen die Sonne genießen, ist die Hitze für viele Tiere eine tödliche Gefahr. Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. (HTV) warnt ausdrücklich vor fahrlässigem Verhalten, das Tiere in Lebensgefahr bringt. Der HTV gibt ferner Tipps, was Halter*innen jetzt bei ihren Lieblingen beachten sollten und woran man erkennt, wann ein Tier Hilfe braucht.
Autos werden zur tödlichen Hitzefalle
Im Unterschied zu Menschen können sich die meisten Heimtiere nicht durch Schwitzen über die Haut abkühlen, sondern vor allem durch Trinken oder Hecheln. Jährlich häufen sich die Fälle von Hunden, die in der Hitze aus dem Auto befreit werden müssen oder aufgrund der Temperaturen sogar sterben.
Hilfe für Hunde:
- Wie Säuglinge und Kleinkinder dürfen Hunde und andere Tiere bei Hitze auf gar keinen Fall alleine im Auto gelassen werden, auch nicht für wenige Minuten! Selbst wenn das Auto im Schatten geparkt wird oder der Himmel bewölkt erscheint, kann die Sonne schnell und unbemerkt auftauchen oder wandern. Das Fenster einen Spalt geöffnet zu halten ist absolut nicht ausreichend! Autos heizen sich schnell auf Temperaturen von bis zu 50 Grad auf – eine tödliche Falle für Tiere, die sich noch darin befinden
- Das Gassigehen sollte bei Hitze in die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, wenn die Temperaturen niedriger sind. Insbesondere dann, wenn sich der Asphalt stark erhitzt hat und sich der Hund beim Laufen verletzen kann.
- Die Temperatur des Bodens lässt sich leicht prüfen: einige Sekunden mit den Händen berühren und sollte der Untergrund zu heiß sein, den Hund nicht dort laufen lassen.
- Spaziergänge im Wald sind eher zu empfehlen, als sich mit dem Tier ungeschützt vor der Sonne auf freier Fläche aufzuhalten.
Hilfe für Kleintiere:
- Auch kleine Heimtiere, die im Außengehege leben, dürfen nie schutzlos der Sonne ausgesetzt sein!
- Tierhalter*innen sollten sicherstellen, dass sich das Gehege den ganzen Tag zumindest teilweise im Schatten befindet.
- Volieren und Gehege im Inneren des Hauses sollten nie direkt vor dem Fenster stehen, da auch hier Sonneneinstrahlung und damit Hitzeentwicklung extrem sein können.
Schnelles Handeln bei ersten Warnsignalen
Für alle Tiere gilt: Da auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr entscheidend ist, bei Hitze mehr Wasser verdunstet und die Tiere mehr trinken, sollten Tierhalter*innen öfter kontrollieren, ob genügend Wasser im Napf vorhanden ist. Auch Frischfutter dient der Flüssigkeitszufuhr, allerdings verdirbt es bei Hitze schneller, weshalb Reste nach dem Füttern schnell entfernt werden sollten.
Wann ist Hilfe (lebens-)notwendig? Bei Hunden sind ein glasiger Blick, eine tiefrote Zunge und Hecheln mit gestrecktem Hals einige Anzeichen dafür, dass ihnen die Hitze zu sehr zusetzt. Außerdem sind Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen und schließlich Bewusstlosigkeit Anzeichen für einen Hitzschlag, der im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führt. Wenn Symptome auftreten, die auf einen Hitzschlag deuten, ist so schnell wie möglich ein Tierarzt aufzusuchen. Auf dem Weg dorthin kann man das Tier behutsam auf feuchte Handtücher legen und vorsichtig an den Pfoten abkühlen, jedoch nicht den gesamten Körper mit Handtüchern bedecken.