Foto: © TASSO e.V. | Karin Wloka
Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierschutzorganisation TASSO e.V. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
Sulzbach/Ts., 25. Februar 2021 – Silbergraue Härchen im Fell, das Treppensteigen fällt schwer und die Abenteuerlust lässt nach: Unseren tierischen Begleitern ergeht es wie uns, auch sie werden älter und ihre Bedürfnisse ändern sich entsprechend. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, gibt Tierhaltern daher wichtige Tipps, damit ihre vierbeinigen Senioren auch die letzte Lebensphase zufrieden, würdevoll und altersgerecht verbringen können.
Gute Pflege und hochwertiges Futter lassen unsere Haustiere immer älter werden. Doch ab wann ist der tierische Freund wirklich alt? „Die Rechnung, dass ein Hunde- und Katzenlebensjahr in etwa sieben Menschenjahren entspricht, ist nicht korrekt. Die Tiere sind zwar schon mit etwa einem Jahr im Teenageralter und somit schneller erwachsen, danach läuft der Alterungsprozess jedoch langsamer“, erklärt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Bettina Schmidt. Katzen gelten in der Regel ab zwölf Jahren als „alt“, dennoch können sie noch viele Jahre gesund weiterleben. Bei Hunden gilt, dass große Tiere oft schneller altern als kleine. Andererseits können selbstverständlich auch große Vierbeiner gesund alt werden.
Auch wenn sich mit der Zeit typische „Alterswehwehchen“ einstellen und der Bewegungsdrang nachlässt, kann das Leben mit einem tierischen Senior richtig viel Freude bereiten. Tierhalter sollten jetzt aber ganz besonders auf die Bedürfnisse ihres Lieblings achten.
Feste Tagesabläufe und eine gewisse Beständigkeit geben Tiersenioren Sicherheit. Größere Veränderungen, wie beispielsweise neue Fütterungszeiten, können sie hingegen irritieren und ihnen Stress bereiten. Im höheren Alter schlafen die meisten Vierbeiner zudem mehr als ihre jungen Artgenossen. Aus diesem Grund freuen sie sich über einen leicht zugänglichen und ruhigen Schlafplatz.
Mit zunehmendem Lebensalter werden auch die Sinnesorgane schwächer. Sowohl das Hörvermögen als auch die Sehstärke können nachlassen. Eine Katze, die ihr eigenes Maunzen nicht mehr so gut hört, wird beispielsweise lauter miauen als früher. Ein Hund, der nicht mehr so gut sehen kann, wird gewohnte Spazierwege vermutlich mehr genießen als neue Wege.
Tierhalter sollten es prinzipiell respektieren, wenn die Katze mehr Ruhe sucht oder der Hund nicht mehr ganz so lange spazieren gehen möchte. Nichtsdestotrotz gilt gerade bei älteren tierischen Semestern: „Wer rastet, der rostet.“ Daher ist es wichtig, dass Tierhalter ihre Vierbeiner weiterhin sowohl geistig als auch körperlich fordern und fördern – mit Spiel, Spaß und Denktraining in der richtigen Dosierung. So können beispielsweise Hunde auch bei mehreren kleineren Gassirunden in einem gemütlichen Tempo noch viel entdecken und erleben.
Häufig bekommen Hunde und Katzen mit der Zeit Probleme beim Treppensteigen oder Hochspringen. In solchen Fällen erleichtern Rampen oder andere Aufstiegshilfen einen schmerzfreien Zugang ins Auto, zur Futterstelle oder an den Lieblingsplatz auf dem Kratzbaum.
Die Ernährung der Tiersenioren spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und sollte dem Alter und dem Bedarf entsprechend angepasst werden. „Katzen sollten im Alter genug Wasser zu sich nehmen, damit sie keine Nierenprobleme bekommen. Dies erreicht man am besten über ein hochwertiges Nassfutter“, rät Tierärztin Dr. Bettina Schmidt. Allerdings kann wiederum eine gesteigerte Wasseraufnahme auch ein Anzeichen für eine Nierenerkrankung sein.
Tiere, die keine oder nur noch wenige Zähne haben, benötigen meist anderes Futter als früher. Zudem gilt es, starkes Übergewicht zu vermeiden, da sowohl die Gelenke als auch das Herz unnötig belastet werden und das Diabetes-Risiko steigt.
Grundsätzlich sollten Halter ihre tierischen Senioren genau beobachten und sich im Zweifelsfall an einen Tierarzt wenden. Selbst wenn keine offensichtlichen Beschwerden vorliegen, ein Vorsorge-Check-Up kann dabei helfen, Alterserkrankungen wie beispielsweise Arthrose, Niereninsuffizienz oder Schilddrüsenüberfunktion frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
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