Ein Winterurlaub, natürlich auch der Sommerurlaub, in Südtirol kann etwas ganz Besonderes sein. Eine größerer Anteil der Urlauber fragt sich aber schnell, was eigentlich mit dem eigenen Hund ist. Der mag schließlich Schnee, doch ist ein Urlaub mit Hund möglich? Welche Überlegungen müssen vorab getroffen werden und welche Nachweise sind notwendig? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.
Richtige Anreise wählen
Schneller geht es natürlich im Flieger. Allerdings betrifft diese Schnelligkeit eher die generelle Anreise, nicht das Unterfangen, das Urlauber mit Hund überstehen müssen:
- Einchecken – ein Hund kann nicht generell als Handgepäck mitgenommen werden. Nur kleine Hunderassen werden überhaupt im Passagierraum erlaubt und die Fluggesellschaft selbst bestimmt, was funktioniert oder nicht. Größere Rassen müssen automatisch im Laderaum transportiert werden. Dies ist nur mit speziellen Flugboxen möglich, die die Halter vorab mieten müssen. Für viele Hunde ist diese Art des Transports jedoch Stress pur: Sie werden vom Halter getrennt, in Boxen verfrachtet und schließlich ins Flugzeug geladen.
- Kosten – der Transport des Hundes kostet zusätzlich. Während Kleinstraßen durchaus als Handgepäck (sie ersetzen jegliches Handgepäck) gelten können, sofern sie vorab angemeldet und genehmigt wurden, müssen große Hunde als lebendige Fracht aufgegeben werden.
- Weiterfahrt – letztendlich ist vor Ort ohnehin ein Auto oder wenigstens ein Taxi notwendig, denn der Flughafen liegt niemals mitten im Urlaubsgebiet.
Sinnvoller ist sicherlich die Anreise nach Südtirol mit dem Auto. Natürlich dauert die Fahrt länger, doch das Tier kommt weniger gestresst an. Es kennt das Autofahren, zugleich ist es dauerhaft bei seinen Menschen, sodass Furcht gar nicht erst aufkommt.
Grundsätzlich braucht der Hund einen EU-Pass mit sämtlichen vorgeschriebenen Impfungen. Je nach Hunderasse muss zudem geprüft werden, wie die Regeln vor Ort sind: Darf der Hund von der Leine oder muss er ständig einen Maulkorb tragen?
Die richtige Unterkunft wählen
Um mit dem Hund in den Urlaub zu fahren, ist es extrem wichtig, nach geeigneten Unterkünften zu suchen. Etliche Hotels oder Betreiber von Ferienwohnungen schließen Hunde kategorisch aus. Der Urlauber, der trotzdem eine solche Unterkunft samt Hund bucht, kann vor Ort deftigen Ärger gekommen. Doch hundegeeignete Unterkünfte bieten oft noch viel mehr:
- Betreuung – gerade Hundehotels bieten es ihren Gästen an, dass der Hund zwischenzeitig umsorgt und betreut wird. Letztendlich handelt es sich um eine Art Hunde-Kindergarten. Diese Angebote sind besonders dann wichtig, wenn die Besitzer sich auch mal allein auf die Piste stürzen wollen, ohne den Hund unbeaufsichtigt zurückzulassen.
- Hundewiese – auch in Südtirol ist es nicht unbedingt möglich, den Hund frei von der Leine zu lassen. Hat die Unterkunft eine Hundewiese, so kann er wenigstens dort ausreichend herumtollen.
- Durchdacht – Unterkünfte, die auf Hunde ausgelegt sind, sind meist von Grund auf durchdacht. Das betrifft mitunter Treppen, die schlichtweg an der Seite eine Rampe haben, sodass Hunde problemlos auf- und abgehen können. Doch auch die Einrichtung ist auf Hunde ausgelegt: Polstermöbel lassen sich gut und einfach reinigen, die Bodenbeläge sind hundegerecht und leicht zu säubern, mitunter steht gar eine Hundedusche bereit.
Ohne auf die Erlaubnis für Hunde zu buchen, ist immer negativ. Letztendlich wäre es vom Besitzer oder Hotelier möglich, den Vertrag zu kündigen. Zudem könnten sämtliche Schäden in der Unterkunft auf den Hund geschoben werden. Zum Glück gibt es viele Unterkünfte wie dieses Hotel in Dorf Tirol, wo Hunde willkommen sind.
Aktivitäten mit Hund
Welche winterlichen Aktivitäten mit dem Hund möglich sind, hängt natürlich vom Hund und dessen Alter ab. Kurzum: Ein Chihuahua kann an weitaus weniger Aktivitäten teilnehmen als ein Husky. In gewisser Weise sind Hundebesitzer im Winterurlaub in Südtirol stets eingeschränkt, denn haben sie keine Betreuung für den Vierbeiner, müssen sie sich an diesem orientieren. Aber was wäre möglich?
- Winterwanderungen – gerade mit größeren Hunden sind sie natürlich möglich. Bei Neuschnee muss generell geschaut werden, wie fit der Vierbeiner ist. Wenn die Wanderung schon für Zweibeiner anstrengend ist, so ist sie für den Hund zehrend. Generell hilft es, vor dem Winterurlaub den Hund zu trainieren und dafür zu sorgen, dass die Grundkondition stimmt. Ein Stadthund, der täglich seine anderthalb Stunden an der Leine durch die Straßen schleicht, wird eine echte Winterwandung nur schwer mitmachen können.
- Wintersport – in vielen Urlaubsgebieten wird auch das winterliche Agilitytraining angeboten. Die Hindernisse variieren nun, der Ablauf bleibt aber ähnlich. Eine andere Möglichkeit des Wintersports kann Langlauf sein. Ist der Hund es gewohnt, gut und sicher neben dem Fahrrad oder beim Inlineskating mitzulaufen, so wird er auch mit Langlauf wenig Probleme haben.
- Skipisten – sie sind für Hunde im Regelfall tabu. Der Grund liegt schlichtweg in der Verletzungsgefahr für Mensch und Tier. Ein Skifahrer, der eine Leine übersieht und den Hund so mitnimmt, verunfallt selbst und wird den Hund verletzten. Wer auf die Piste möchte, der muss für eine Betreuung sorgen.
Den Hund im Urlaub alleine zu lassen, ist selten eine gute Idee. Die Unterkunft ist schlichtweg nicht das Revier des Tieres, sodass der Hund vermutlich bellt und jault. Nicht nur könnten sich andere Urlauber gestört fühlen, auch der Hund nimmt Schaden. Daher empfiehlt es sich, stets auf Betreuungsangebote vor Ort zu schauen und lieber den Hund in eine Betreuung zu geben, damit einmal die Pisten ausprobiert werden können, als diesen in der Unterkunft zurückzulassen.
Fazit – die Reise richtet sich nach dem Hund
Eltern müssen auf Kinder achten, wenn sie Urlaubsziele und Unterkünfte auswählen. Hundebesitzer, die ihr Haustier mitnehmen wollen, auf eben dieses. Eingeschränkt ist der Urlaub in beiden Fällen, denn die Aktivitäten müssen sich nach dem Hund richten, wie es auch bei Kindern der Fall ist. Wichtig ist, gleich auf geeignete Unterkünfte, möglichst mit Betreuung für den Hund zu achten. Sie erlauben es, abends entspannt ins Restaurant zu gehen oder auch mal die Piste zu stürmen, selbst wenn der Hund nicht mit dabei ist.