Foto: © aktion tier
Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierschutzorganisation aktion tier. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
Die Wochen der häuslichen Quarantäne zeigen erstaunliche Nebeneffekte. Viele Menschen haben sich in den letzten Monaten entschlossen, ein Haustier anzuschaffen. Unweigerlich steht dann auch in Kürze der erste Tierarztbesuch an.
Der ist für alle Beteiligten mit Aufregung verbunden. Doch wohl geplant und unter Beherzigung einiger Kniffe und Tricks geht die Geschichte entspannt und ohne Traumata über die Bühne. Im besten Fall endet es damit, dass das Tier im Anschluss gerne zum Tierarzt geht.
Zunächst gilt es, dem Schützling während des Besuches insgesamt kommode Verhältnisse zu schaffen. Das beinhaltet, dass dem Vierbeiner vorher Gelegenheit gegeben wird, Kot und Urin abzusetzen. Hunde sollten durch einen vorangegangenen Spaziergang ausreichend ausgelastet sein. Tiere, die Probleme haben, Auto zu fahren, werden im Vorfeld nur mäßig gefüttert, um Erbrechen und Übelkeit auf der Fahrt zu vermeiden. Katzen können in den Tagen vor dem Tierarzttermin in der im Wohnbereich aufgestellten Transportbox gefüttert werden. Somit ist das Transportmittel für den Schmusetiger positiv besetzt und kein furchteinflößender Gegenstand mehr. Schon in den Wochen vor dem Besuch kann der Besitzer das Öffnen des Mauls oder das Anheben der Ohrmuschel üben, so dass diese Handgriffe keine Ängste beim Tier auslösen, sondern ihm bereits bekannt sind.
Am Tag X ist es ratsam, ausreichend Zeit einzuplanen. Sowohl die Anfahrt als auch das Parken und der Gang in die Praxisräume sollen ruhig und ohne Hektik von statten gehen. Wenn möglich, stellt man den Vierbeiner beim ersten Termin lediglich zu einer Untersuchung vor. Auf diese Weise verbindet das Tier den Tierarzt, die Helfer und die Räumlichkeiten nicht sofort mit den Unannehmlichkeiten einer Spritze oder Ähnlichem. Im besten Fall kann mit dem Tierarzt ein Termin ohne langen Aufenthalt im Wartebereich mit anderen Tieren vereinbart werden. Das minimiert den Stress zusätzlich. Die erste Untersuchung sollte spielerisch und ohne drastische Zwangsmaßnahmen erfolgen, begleitet von Streicheleinheiten und der Gabe von Belohnungen in Form von Leckerli.
„Hinterlässt dieser erste Tierarztbesuch beim Tier einen positiven Eindruck, wird es auch in Zukunft bereitwillig zum Tierarzt gehen“, betont Frau Dr. Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., die Wichtigkeit dieser Vorgehensweise. „Bei einem kooperativen Tier eröffnen sich dem behandelnden Tierarzt ganz andere Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie, als bei einem Tier, das sich widersetzt, sehr ängstlich oder gar aggressiv ist“, erklärt sie die positive Konsequenz einer geglückten Erstvorstellung.
Die Devise heißt also: Ein gut geplanter erster Tierarztbesuch kann tatsächlich ein elementarer Baustein eines gesunden Tierlebens sein.
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