Klirrende Kälte, scharfer Wind – viele Tiere brauchen jetzt vermehrten Schutz: Derzeit sinken die Temperaturen in den zweistelligen Minusbereich, starker Schneefall und eiskalte Böen machen zahlreichen Tieren zu schaffen. Betroffen sind vor allem domestizierte Tiere, die typischerweise draußen gehalten werden – so etwa Pferde, Schafe oder Rinder. Aber auch Hunde ohne engen Familienanschluss und Katzen dürfen jetzt nicht im Stich gelassen werden. PETA macht vor diesem Hintergrund darauf aufmerksam, dass Tierhalter nach dem Tierschutzgesetz dazu verpflichtet sind, ihren Tieren durch geeignete Unterstände und Hütten sowie Zugang zu Haus und Scheune ausreichend Schutz vor Kälte, Wind und Nässe zu bieten.
„Unterkühlungen, Erkrankungen oder sogar der Tod sind bei Kälte und Nässe die Konsequenzen von mangelhafter Unterbringung der Tiere“, so Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA. „Tiere auf der Weide brauchen jetzt ebenso Fürsorge wie Hunde, Katzen, Kaninchen und alle anderen Tiere, die in menschlicher Obhut sind.“
PETA hat Tipps zusammengestellt, wie man im Freien lebenden Tieren jetzt am besten helfen kann.
Winterliche Versorgung von Hunden, Katzen und Co.:
- Immer noch werden in Deutschland sehr viele Hunde an Ketten oder in Zwingern gehalten. Die Tierschutz-Hundeverordnung schreibt in § 4 vor, dass Hunde, die im Freien gehalten werden, Zugang zu einer Schutzhütte aus wärmedämmendem Material haben müssen. Die Hütte muss so bemessen sein, dass sich der Hund darin verhaltensgerecht bewegen und hinlegen kann und dass er den Innenraum mit seiner Körperwärme warmhalten kann. Zudem muss permanent überprüft werden, ob Trinkwasser und Futter frei von Eis sind. PETA rät, dass der Hund im Haus oder in angrenzenden Versorgungsräumen untergebracht wird.
- Katzen ohne festes Zuhause erfrieren ohne Unterschlupf: Geöffnete Scheunen, Gartenlauben, Garagen oder Keller können jetzt Leben retten. Je mehr Menschen diese kleinen Hilfestellungen geben, umso mehr Tiere werden den Winter überleben.
- Auch Vögel hungern, wenn alles gefroren ist. Ein Vogelhaus mit speziellem Futter hilft den gefiederten Freunden über die eisige Jahreszeit.
- Kaninchen brauchen Bewegung bei Kälte! Auch im Winter benötigen die Nagetiere in Außenhaltung den abgesicherten Auslauf, um sich warm zu halten. Die isolierte Schutzhütte sollte zudem mit viel wärmenden Stroh ausgepolstert und das Wasser muss mehrmals täglich gewechselt werden, da es immer wieder einfriert. Das gleiche gilt für Frischkost – zu viel Eisfutter kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
Tipps für die Versorgung von Tieren auf der Weide:
- Ein geeigneter Witterungsschutz muss Wind sowie Regen- und Schneestürme abweisen und einen wärmedämmenden Untergrund haben. Gefordert ist ein Unterstand, der auf drei Seiten geschlossen ist. Er verhindert das Auskühlen und die Durchfeuchtung der Tiere bei Niederschlägen. Hohe Einstreu dämmt gegen die Bodenkälte.
- Genauso wichtig ist im Winter eine frostsichere Wasserversorgung. Pferde zum Beispiel benötigen im Winter ebenso viel Wasser wie im Sommer – etwa 30 bis 60 Liter pro Tag.
- Damit der Körper Wärme produzieren kann, müssen die Tiere genügend essen. Heu muss ständig verfügbar sein. Vereiste Grasreste auf der Weide bereiten Probleme und sind oft nicht geeignet, um den im Winter erhöhten Kalorienbedarf zu decken.
- Wenn Frost bevorsteht und eine Matschkoppel vorhanden ist, müssen die Pferde, Schafe & Co. unbedingt von dieser ferngehalten werden, sonst besteht Verletzungsgefahr. Dauerhaft feuchter, matschiger Boden kann außerdem zu Erkrankungen der Klauen und Hufe führen.
- Die Tiere sollten regelmäßig auf Krankheitszeichen überprüft werden. Erste Anzeichen dafür können eine verminderte Nahrungsaufnahme, Verhaltensänderungen, Nasenausfluss oder Husten sein. Bei diesen Symptomen muss sofort der Tierarzt gerufen werden.
PETA fordert die Öffentlichkeit auf, Fälle von nicht artgerechter Tierhaltung dem örtlichen Tierschutzverein, der Veterinärbehörde, der Polizei oder PETA zu melden.
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