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Bei den meisten Ausflugszielen gilt, dass der Besitz eines Hundes inzwischen kein Hindernis mehr für die individuelle Freizeitgestaltung ist. Unser bester Freund darf uns in der Regel auch zu einheimischen und exotischen Wildtieren begleiten. Das freut nicht nur uns, sondern vor allem unseren Hund. Denn auch für ihn ist der Besuch eines Tierparks oder Zoos etwas ganz besonderes. Es gibt ja so viel zu entdecken. Allein die Gerüche sind spannend. Natürlich von den vielen fremden Menschen, von anderen Hunden und nicht zu vergessen, den leckeren Bratwürstchen, von denen vielleicht etwas für ihn abfallen könnte. Zumindest, wenn er den beliebten „Du kannst doch nicht zulassen, dass ich vor Deinen Augen verhungere-Blick“ beherrscht. Und dann erst die vielen Tiere, die unser Hund noch nicht kennt, aber am liebsten sofort persönlich begrüßen und näher kennenlernen möchte. Dazu noch diese Geräuschkulisse. Das ist ein Piepen, Trällern, Fauchen, Schnaufen, Brüllen und Trompeten, dass es eine wahre (Hunde)Freude ist. Bei dieser Vielfalt an Sinneseindrücken, weiß er gar nicht, wohin er zuerst laufen möchte.
Wer wollte ihm ein solches Erlebnis vorenthalten? So gehört denn auch die Frage „Wie sieht es denn bei Ihnen mit Hunden aus?“ in den Telefonzentralen und Verwaltungen der deutschen Tierparke und Zoologischen Gärten zu den meistgehörten. Die Antwort auf diese entscheidende Frage fällt jedoch sehr unterschiedlich aus. In den meisten Tierparken und Zoologischen Gärten sind Hunde als Besucher genauso willkommen wie ihre menschliche Begleitung. Obligatorisch ist nach wie vor der Hinweis, dass der Hund „Bitte stets an der Leine!“ zu führen ist. Nicht von ungefähr gehört dies zu den ersten Sätzen, die ein Hundebesitzer bei seinem Anruf bei Tierpark und Zoo zu hören bekommt, beziehungsweise im Internet als erstes zu dieser Frage liest. Denn leider gibt es noch immer Hundebesitzer, die diese einfache Grundregel ignorieren und somit für unnötige Aufregung, teilweise sogar Verletzungen bei den besuchten Wildtieren verantwortlich sind. Gleichzeitig stellt dieser Personenkreis glücklicherweise eine immer kleiner werdende Minderheit dar. Tierparks und Zoologische Gärten sehen Hunde daher auch nicht mehr als tunlichst zu vermeidenden Störfaktor im Alltagsbetrieb an. Vielmehr erkennen immer mehr Betreiber das enorme Potenzial, dass das Thema „Hunde in Tierpark und Zoo“ darstellt.
Es gibt Unternehmen, die in dieser Hinsicht noch einiges zu lernen haben. Viele haben sich allerdings schon umgestellt. Galt es früher noch als besonderer Service, auf Nachfrage etwas Leitungswasser für unsere tierischen Begleiter anzubieten, ist man hier nun auf den Hund als vollwertigen Besucher eingestellt. Das beginnt im Eingangsbereich mit einem freien oder zumindest sehr kostengünstigen Eintritt für Hunde. Praktische Hunde-Rast-Stationen mit frischem Wasser und bereitgestelltem Trockenfutter, in direkter Nähe zum Parkrestaurant und parkeigenen Imbissen, sind ebenfalls schon vielerorts eine Selbstverständlichkeit. Einige Zoos und Tierparke haben sogar bereits eigene Dog-Shops, deren Sortiment vom Leckerli, über Hundespielzeug, bis zum kompletten Outfit alles beinhaltet, was das Hundeherz begehrt. Die Tierparks und Zoologischen Gärten verstehen mittlerweile, dass es sich bei einem Hund nicht um schmückendes Beiwerk, sondern um ein echtes Familienmitglied handelt, dessen Wünsche und Bedürfnisse uns wichtig sind. Und sie tragen dem Rechnung. So können wir gespannt sein, wie sich die Serviceangebote in diesem Bereich weiter entwickeln werden.
Doch wie ist es bei dieser hundefreundlichen Entwicklung zu erklären, dass es noch immer Tierparke und Zoologische Gärten gibt, in die wir unsere vierbeinigen Familienangehörigen nicht mitnehmen dürfen? Nun, in einigen wenigen Fällen sind frühere schlechte Erfahrungen ausschlaggebend hierfür. Allerdings kommt es häufiger vor, dass ein Hausverbot für Hunde rein sachlich motiviert ist. Im ersten Moment ärgern wir uns sicherlich über die Aussage „Hunde sind bei uns nicht erlaubt!“. Bei näherer Betrachtung wird jedoch klar, dass die Ablehnung von Hundebesitzer/Innen als potenzielle Besucher ja dem Tierpark oder Zoo finanziell schadet. Dennoch werden entsprechende Verbote ausgesprochen. Denn ist ein Tierpark oder Zoo derart aufgebaut, dass es für die Besucher keine Möglichkeit gibt, den direkten Kontakt mit den Wildtieren zu vermeiden, so ist dies, im Sinne der Sicherheit aller, zwingend erforderlich. Zum einen, um den eigenen kostbaren Tierbestand zu schützen. Zum anderen auch, um unseren Hunden unliebsame Überraschungen zu ersparen. Wir vergessen zu leicht, dass es sich bei den Tieren, die wir dort antreffen, nicht um domestizierte Tiere handelt, sondern um Wildtiere. Und diese bleiben in ihrem Verhalten unvorhersehbar. Tierpflegerinnen und Tierpfleger, die täglich Kontakt mit ihnen haben, können sie sicherlich besser einschätzen als der Besucher. Trotzdem reagieren die Wildtiere auch für sie manchmal unerwartet.
Um mögliche Enttäuschungen (oder schlimmeres) zu vermeiden, sollten Hundebesitzer einige Tipps beachten:
1. Erkundigen Sie sich im Vorfelde, ob Sie Ihren Hund in den Zoo oder Tierpark Ihrer Wahl mitnehmen können. Falls dies nicht möglich ist, machen Sie sich kundig, welche Alternativen es in der Region gibt.
2. Auch wenn das Serviceangebot für Hunde und ihre Besitzer immer umfangreicher wird, sollten eine Wasserschale für den Hund etwas Frischwasser, sowie einige Kotbeutel zu Ihrer Standardausrüstung bei Ausflügen gehören.
3. Wie sonst auch, sollten Sie Ihren Hund nur schrittweise an die neue Situation „Zoo- und Tierparkbesuch“ gewöhnen. Beginnen Sie mit dem Besuch kleinerer Einrichtungen, mit überschaubaren Eindrücken und steigern Sie sich langsam.
4. Beachten Sie die Tierpark- oder Zooordnung und schriftliche Warnhinweise vor Ort.
5. Vertrauen Sie der Erfahrung der Tierpfleger und Tierpflegerinnen und folgen Sie unbedingt ihren Anweisungen. Sie und Ihr Hund werden dann ein stets gern gesehener Gast sein!
Für Ihren nächsten Tierpark- oder Zoobesuch wünschen wir Ihnen angenehme und unvergessliche Eindrücke für alle Familienmitglieder, seien sie Zwei- oder Vierbeiner.
Autorin: Carmen Splitt, www.tierparkinfo.de –das tierische Erlebnis- und Wissensportal!