Wenn, so wie jetzt, der Frühling wieder Einzug hält, und alles grünt und blüht, sind natürlich auch unsere Tiere wieder mehr draußen. Hunde spielen öfter im Garten, und für Mensch und Tier stehen wieder ausgedehnte Spaziergänge durch die grünenden Wiesen und durch den Wald auf dem Programm. Woran ihr dabei aber denken solltet: Gar nicht wenige Pflanzen im Garten, aber auch in Wald und Wiese sind für Euren Hund teilweise sehr giftig, auch solche, die Euch vielleicht auf den ersten Blick harmlos erscheinen.
Besonders gefährdet sind dabei junge Hunde, die schnell einmal an Blättern oder Pflanzen knabbern, wenn sie ihre Umgebung erforschen. Ältere Hunde haben dagegen in der Regel weniger Interesse an Grünzeug – wobei es hier aber auch Ausnahmen geben kann. Ein bisschen Vorsicht und Umsicht ist also angebracht. Wovor ihr euch besonders hüten müsst, findet ihr in diesem Beitrag erklärt.
Dieser Artikel behandelt für Hunde giftige Pflanzen. Genaue Informationen über giftige Lebensmittel finden sich unter anderem im AGILA-Blog, übersichtlich zusammengefasst.
Nun zurück zu den Pflanzen.
Woran erkenne ich eine Vergiftung bei meinem Hund?
Die Zeichen für eine Vergiftung können unterschiedlich sein – je nach Art des Giftstoffs und Wirkung beim Hund. Übermäßiges Speicheln ist fast immer ein Zeichen dafür, dass der Hund etwas gefressen hat, was er besser nicht fressen hätte sollen. Es deutet meist auf Schleimhautreizungen hin, was für den Hund zwar sehr unangenehm, meist aber noch harmlos ist. Starke Schwankungen der Körpertemperatur sind ein bedenklicheres Zeichen – hier ist ein Besuch beim Tierarzt in jedem Fall ratsam. Bauchkrämpfe und Schmerzen sowie Durchfall und Erbrechen deuten auf eine Wirkung des Gifts im Magen- und Darmtrakt hin, auch hier sollte am besten sofort Rat beim nächsten Tierarzt eingeholt werden. Ideal wäre es natürlich, wenn ihr die jeweilige Pflanze identifizieren könnt – das macht es dem Tierarzt leichter, das Ausmaß und die Schwere der Vergiftung einzuschätzen.
Die wichtigsten Giftpflanzen im Überblick
Eine Liste der wichtigsten und verbreitetsten Giftpflanzen für Hunde findet ihr hier zusammengestellt – daneben gibt es aber noch viel weiteres Grün, das Hunden nicht gut bekommt. Man sollte also immer auf der Hut sein, wenn der Hund draußen unterwegs ist, und auf jeden Fall auf Anzeichen für mögliche Vergiftungen reagieren, auch wenn keine der „klassischen“ Giftpflanzen in Sicht ist.
Giftpflanze Nummer eins: Rhododendron
Der Rhododendron findet sich bei uns nur im Garten. Seine trichterförmigen Blüten, die gelb, violett, rot oder weiß sein können, sind dabei sehr auffällig.
Für Hunde ist der Rhododendron hochgiftig – das gilt sowohl für die Blüten, als auch für die Blätter. Es kann zu Bauchkrämpfen, Zittern und Pulsabfall kommen. Durchfall ist möglich. Bei einer Vergiftung durch Rhododendron ist sofort der Tierarzt aufzusuchen, als Erste-Hilfe-Maßnahme kann man versuchen, den Hund möglichst viel trinken zu lassen.
Schön, aber gefährlich: Tulpen
Die Tulpe ist eine Gartenpflanze, die zu den Liliengewächsen gehört. Sie ist etwas weniger giftig als der Rhododendron, verursacht bei Hunden aber immer noch schwere Magen- und Darmreizungen und Bauchkrämpfe. Auch hier sollte der Hund unbedingt sofort zum Tierarzt, viel trinken ist auch hier eine gute Sofortmaßnahme.
Maiglöckchen wirken auf das Herz
Ähnlich wie beim Fingerhut, der auch für Menschen wegen der enthaltenen Herzglykoside (Digitalis) in Überdosis giftig sein kann, und aus dem Medikamente gewonnen werden, können auch die Glykoside im Maiglöckchen auf das Herz-Kreislauf-System bei Hunden wirken. Neben Erbrechen und Durchfall kann man bei einer Vergiftung durch Maiglöckchen auch Krämpfe, Schwindelanfälle und Herzprobleme beobachten. In schweren Fällen kann das beim Hund bis zum Herzstillstand führen. Der Puls ist meist deutlich unregelmäßig. Der Hund muss in diesem Fall sofort zum Tierarzt.
Blauer Eisenhut oder Echter Sturmhut
Diese Pflanzen, die man an ihrem auffälligen Äußeren, das gut zum Namen passt, sofort erkennt, finden sich vorwiegend in Gärten, aber auch wildwachsend in höheren Lagen. Der Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen in unseren Breiten. Kommt man mit der Pflanze in Berührung, kann das allein schon ein Taubheitsgefühl in der jeweiligen Körperstelle auslösen. Beim Hund können durch das enthaltene Aconitin nicht nur Bauchkrämpfe und Erbrechen die Folge sein, sondern auch schwere Herzrhythmusstörungen, Atemnot oder bei größeren verschluckten Mengen sogar Atemstillstand und Herzstillstand. Um den Eisenhut solltet ihr also möglichst einen großen Bogen machen, und ihn, auch wenn er schön aussieht, keinesfalls im Garten pflanzen. Auf jeden Fall sofort zum Tierarzt.
Efeu
Am Efeu sind eigentlich alle Teile für den Hund giftig, besonders aber die Früchte. Erbrechen und Durchfall, fallweise Krämpfe, können die Folge sein.
Engelstrompete
Auch das ist eine sehr giftigen Pflanzen, die man immer wieder in Gärten aber auch in Parks findet. Sie ist auch für den Menschen gefährlich. Die gelben Blüten sehen trompetenförmig aus und sind sehr groß, der Strauch wird bis zu fünf Meter hoch. Bei Vergiftungen ist die Weitung der Pupillen ein typisches Zeichen durch das enthaltene Atropin, daneben können aber auch Atem- und Herzstillstand drohen, Krämpfe und Zittern treten meist ebenso auf.
Herbstzeitlose
Auch Herbstzeitlose sind für Hunde hoch giftig. Sie können Erregungszustände und Lähmungen hervorrufen, die im Verlauf einiger Stunden dann auch zu Herz-Kreislaufstillstand führen. Sie gehören ebenfalls zu den gefährlichen Giftpflanzen, vor denen sich Hundebesitzer in jedem Fall in Acht nehmen sollten. Nach einer Vergiftung muss der Hund möglichst umgehend zum Tierarzt.
Und viele weitere Pflanzen…
Neben dieser Auswahl an den giftigsten und verbreitetsten Pflanzen gibt es noch eine ganze Menge weitere, die dem Hund gefährlich werden können.Dazu gehören Buchsbaum und Thuja, die für Hunde hochgiftig sind. Sie können das Herz-Kreislauf-System angreifen und in schweren Fällen bis zu Herzstillstand und Lähmungen führen oder Leber und Nieren schädigen. Osterglocken, Rittersporn und die Tollkirsche sind ebenfalls gefährlich. Andere Pflanzen, wie etwa der Gummibaum oder Hyazinthen können zwar Vergiftungserscheinungen auslösen, sind aber meist nicht so gefährlich.
Eine ausführliche Liste findet ihr unter anderem auf botanikus.de.
Es gilt: Im Garten und beim Spaziergang gut aufpassen und vor dem Ableinen oder unbeaufsichtigtem Spielen im Garten immer erst die Vegetation auf giftige Pflanzen untersuchen.