Übergewicht bei Hunden und Katzen mit Tipps von PETA-Expertin erkennen und reduzieren
Nicht mit den Leckerlis übertreiben: Die meisten Hunde und Katzen essen für ihr Leben gern. Schnell ist der Napf leergefuttert oder die Kekse sind vom Tisch stibitzt. Gerade Hunde haben hierbei keine natürliche Sperre: Sie essen, was ihnen vorgesetzt wird – auch, wenn es zu viel ist. Tierfreunde sollten deshalb achtgeben, dass ihre Vierbeiner nicht zu sehr zunehmen. Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA, erklärt, wodurch Tiere zu dick werden, was die folgenschweren Konsequenzen sein können und wie Tierhalter das Gewicht ihrer Lieblinge nachhaltig reduzieren können.
„Wer seinen Vierbeiner zu oft mit Leckerlis verwöhnt, tut ihm keinen Gefallen“, so Dörte Röhl. „Viele Halter unterschätzen die schweren gesundheitlichen Folgen, die Übergewicht für ihre Tiere haben kann.“
Adipöse Hunde und Katzen neigen zu Trägheit, schlafen viel und sind häufig kurzatmig. Oft verlieren sie durch die eingeschränkte Beweglichkeit den Spaß am Spielen und Toben. Außerdem können sie sich schlechter putzen, worunter vor allem Katzen, die grundsätzlich sehr reinlich sind, leiden. Weitere mögliche Folgen des Übergewichts sind die Entwicklung von Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Stoffwechsels und der Haut, die allgemeine Schwächung des Immunsystems und ein erhöhtes Narkoserisiko.
So vermeiden Halter Übergewicht bei ihrem tierischen Mitbewohner:
Auf manche Übergewicht begünstigende Faktoren, etwa die Genetik oder das Alter des Tieres, können Halter keinen Einfluss nehmen. Auf folgende Punkte sollte aber auf jeden Fall geachtet werden:
- Weniger ist mehr: Viele Menschen können ihrem bettelnden Vierbeiner nichts vorenthalten und geben ihm deshalb zu viel zu essen. Dabei ist der Grund für die sehnsüchtigen Blicke oft kein wirklicher Hunger, sondern z. B. Futterneid.
- Feste Zeiten: Besser als ein permanent zur Verfügung stehender, gefüllter Napf mit Trockennahrung sind feste Essenszeiten.
- Nicht zu viel nebenbei: Kleine kalorienreiche Leckerlis oder Reste vom Tisch zwischendurch werden häufig nicht mit in den Kalorientagesbedarf eingerechnet.
- Zu hoher Energiegehalt: Auch die Gabe des falschen Futters, wie z. B. Welpenfutter für erwachsene Tiere, kann ein Grund für Gewichtszunahme sein.
- Gut im Training: Genau wie beim Menschen ist ausreichend Bewegung wichtig für einen gesunden Körper. Regelmäßige ausgiebige Spaziergänge mit dem Hund und Spielzeiten mit der „Hauskatze“ sind essenziell. Oft wird vergessen, dass gerade bei Samtpfoten, die sich nur in der Wohnung aufhalten, unbedingt auf spielerische Weise für einen Ausgleich gesorgt werden muss.
So erkennen Halter Übergewicht bei Hund und Katze:
- Über den Rippen befindet sich eine Fettschicht, sodass die Rippenbögen nur noch durch starken Druck fühlbar sind.
- Der Bauch ist von der Seite betrachtet nicht – wie bei normalgewichtigen Tieren – leicht hochgezogen, sondern kann sogar hängen.
- Die Haut an Hals und Schulter ist dick und wulstig; das Tier kann Fettdepots an der Schwanzbasis und in der Leistengegend haben. Stark übergewichtige Hunde und Katzen sind buchstäblich rund. Sie haben keine sichtbare Taille.
So können Halter das Gewicht ihres Tieres reduzieren:
Bevor Tierhalter ihren Vierbeiner auf Diät setzen, sollten sie seinen Gesundheitszustand durch einen Tierarzt überprüfen lassen.
- Wenn einer Gewichtsreduktion keine anderen Erkrankungen entgegenstehen, muss zusammen mit dem Tierarzt ein passendes Programm festgelegt werden. Hierzu gehören vor allem eine Ernährungsumstellung/Kalorienreduktion und eine langsame Gewöhnung an mehr Bewegung. Ziel ist es, das überschüssige Fett abzubauen und die Muskelmasse zu erhalten. Katzen, die im Haus leben, können beispielsweise durch regelmäßiges Spielen und Hunde durch Spaziergänge an die „körperliche Ertüchtigung“ herangeführt werden. Dabei sollte die Dauer der Bewegung langsam gesteigert werden.
- Keinesfalls darf ohne Absprache mit dem Tierarzt eine drastische Reduktionsdiät begonnen werden, da dies zu gefährlichen Stoffwechselerkrankungen führen kann.
Weitere Informationen:
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, JanaF@peta.de