Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung des Bundesverband für Tiergesundheit e.V. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
Zecken werden im Frühjahr spürbar aktiv. Hunde- und Katzenbesitzer sollten spätestens jetzt mit einem sicheren Zeckenschutz starten. Mögliche Unverträglichkeiten sind zu beachten.
26.03.2020 – Zecken sind nicht nur Plagegeister, sie können auch ernsthafte Krankheiten auf Tiere und Menschen übertragen. Hunde und Katzen sollten deshalb vor diesen unangenehmen Parasiten geschützt werden. Entscheidend ist die Wahl eines für das Tier passenden Präparates. Anwendungshinweise sollten genau beachtet werden. Für Katzen dürfen z.B. keinesfalls Permethrinhaltige Produkte verwendet werden.
Zecken zählen nicht gerade zu unseren Lieblingstieren. Zum einen sind sie nicht besonders hübsch anzusehen, zum anderen können die kleinen Krabbeltiere eine gefährliche Fracht an Viren, Bakterien und Parasiten beherbergen. Die Sorge, dass durch Zecken Krankheiten auf Hunde und Katzen, aber auch auf Menschen übertragen werden können, ist nicht unbegründet.
Hunde und Katzen werden in unseren Breitengraden am häufigsten von Schildzecken – dazu zählt beispielsweise der Holzbock – befallen. Dieser kann die Erreger der Borreliose oder der Anaplasmose übertragen. Die Auwaldzecke ist Überträger der Babesiose, die für den Hund gefährlich werden kann. Die dritte Zeckenart im Bunde ist die Braune Hundezecke, die trotz ihres Namens auch Katzen und Menschen für eine kleine Blutmahlzeit nicht verschmäht. Sie überträgt ebenfalls die Erreger der Babesiose und der Ehrlichiose, Katzen können durch ihren Stich auch mit Erregern der Tularämie infiziert werden.
In der jüngsten Vergangenheit machte auch die „Riesenzecke“ Hyalomma von sich reden, die gefährliche Tropenkrankheiten im Gepäck haben kann. Nach aktuellem Stand befällt die Hyalomma-Zecke vornehmlich große Säugetiere wie Pferde und Rinder. Der Befall von Menschen lässt sich jedoch nicht ausschließen. Für Hunde und Katzen spielen diese Zecken noch eine untergeordnete Rolle. Die Universität Hohenheim beobachtet das Aufkommen der neuen Zeckenarten genau. Nach neuesten Ergebnissen haben die Wissenschaftler für die gefährlichsten Tropenkrankheiten bislang Entwarnung gegeben.
Zecken werden in der Regel ab März aktiv, in warmen Wintern aber auch früher. Je nach Temperatur sind bestimmte Arten sogar ganzjährig zu beobachten. Ein durchgehender Schutz für Hunde und Katzen ist deshalb empfehlenswert. Neben Hunden gehören auch Freigängerkatzen zu den besonders gefährdeten Tieren. Diese Tiere sollte man auf jeden Fall mit Zeckenschutz-Präparaten schützen. Wichtig für Katzen ist, dass bei ihnen ausschließlich solche Mittel angewendet werden, die speziell für sie zugelassen sind. Manche Präparate, die für andere Tiere, meist Hunde, zugelassen sind, können bei Katzen zu schweren Unverträglichkeiten führen oder sogar tödlich sein. Dies gilt speziell für Präparate mit dem Wirkstoff Permethrin, der für Hunde sehr gut verträglich ist, von der Katze aber nicht verstoffwechselt werden kann. Vorsicht ist auch bei Hausmitteln geboten, die aufgrund ihrer „natürlichen“ Herkunft vermeintlich gut verträglich sind. Gern genutzte Öle wie Teebaumöl können ebenfalls zu schweren Vergiftungen führen. Um hier keine Risiken einzugehen, sollten Tierhalter besser auf zugelassene Tierarzneimittel zurückgreifen. Es empfiehlt sich zudem die Packungsbeilage vor der Anwendung genau zu lesen. Im Zweifel hilft ein Beratungsgespräch mit dem Tierarzt.
Weitere Informationen:
Flyer des BVL Zecken, Flöhe, Läuse und Co – wie schütze ich mein Tier vor Ektoparasiten?
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