Viele Menschen sehen in ihren Hunden den besten Freund. Zu Recht, denn Studien beweisen, dass sich Tiere in die Lage der Menschen hinein versetzen und menschliche Nähe zum Teil sogar ersetzen können. In den vergangenen Jahren wurde darüber hinaus bewiesen, dass Haustierbesitzer ausgeglichener sind, einen niedrigeren Blutdruck haben und seltener zum Arzt müssen als Nicht-Tierbesitzer.
Geringere Stressbelastung
In einer umfangreichen Studie der amerikanischen University of California wurden mehr als 900 Personen nach der Stressbelastung, dem Gesundheitszustand und dem Hausbesitz befragt. Die Studie hat ergeben, dass Hunde Menschen vor allem dabei helfen können, mit Stressbelastungen besser umzugehen. Sogar in Prüfungssituationen wirkt die Anwesenheit der Tiere viel beruhigender. Bei einem weiteren Experiment zeigte sich, dass der Stresslevel bei Anwesenheit des Partners viel höher lag als bei Anwesenheit des Haustieres. Experten interpretieren das Ergebnis so: Vor dem Partner hat der Mensch große Angst, zu versagen. Auch das Gefühl der Minderwertigkeit kommt auf. Hunde hingegen lieben ihre Menschen, auch wenn sie einmal „erfolglos“ oder niedergeschlagen sein sollten.
Hunde bringen Bewegung in den Alltag – wortwörtlich
Hunde sorgen für einen strukturierten Tagesablauf. Sie müssen mindestens zweimal pro Tag nach draußen, brauchen Bewegung und die Gelegenheit, ihr Geschäft zu verrichten. Durch den regelmäßigen Gassi-Gang kommen Frauchen und Herrchen an die frische Luft, treffen andere Hunde-Besitzer, knüpfen neue Kontakte und tun ihrem Körper etwas Gutes. Hunde brauchen natürlich viel Aufmerksamkeit und Zuneigung. Oft ersetzen sie uns einen Ansprechpartner und hören uns bei unseren Problemen zu. Das Sprechen fördert nicht nur die Beziehung zum Haustier, auch wir fühlen uns danach viel besser. Natürlich können unsere Lieblinge uns nicht verstehen beziehungsweise antworten, aber wir konnten uns unseren Kummer von der Seele reden.
Gesunde Aspekte der Hundehaltung
Um uns wohl und gesund zu fühlen, brauchen wir soziale Kontakte und den Umgang mit anderen Menschen. Da man aber unter Umständen nicht jeden Tag jemanden hat, mit dem man etwas unternehmen oder reden kann, ersetzen Hunde oft die menschliche Nähe. Wir fühlen uns seltener allein und das trägt positiv zu unserer Gesundheit bei. Außerdem schützen Hunde vor Depressionen: Es wurde erwiesen, dass Hunde sich in Menschen hineinversetzen können und spüren, wenn sich ihr Besitzer nicht gut fühlt. Durch ihre hohe Empathie versuchen die Tiere nicht selten von sich aus, uns aufzumuntern und haben ein starkes Gespür für unsere aktuelle Verfassung. Auch Hundebesitzer, die einen Herzinfarkt erlitten haben, haben in der Nähe ihres Hundes bessere Chancen für eine schnelle und gute Genesung.
Hunde haben nicht nur eine beruhigende Wirkung auf Erwachsene, sondern auch auf Kinder. Am vorteilhaftesten ist, wenn Hunde als Welpen aufgenommen werden, damit sie sich schon im jungen Alter an die Kinder und umgekehrt gewöhnen können. So werden ihre Spielfreudigkeit, Gutmütigkeit und die starken Nerven gefördert. Kinder wiederum akzeptieren den Hund als Lebewesen mit entsprechenden Ansprüchen und lernen, darauf zu achten, dass sie ihm genug Ruhe gewähren und verantwortungsvoll mit ihm umzugehen. Nicht empfehlenswert ist es, Babys, Kleinkinder und Kinder bis zu zwölf Jahren mit dem Hund alleine zu lassen – besser nur unter Aufsicht von Erwachsenen. Wie auch bei erwachsenen Menschen wird durch die Beziehung zum Hund die psychosoziale und kommunikative Kompetenz des Kindes gefördert. Die emotionale Beziehung, die Bindung und das Vertrauen zum Hund helfen dabei, den sozialen Charakter des Kindes zu verfeinern. Dies wirkt sich in der Regel auch positiv auf die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen aus.
Stressbewältigung und Therapie für Kinder
Es wurde bewiesen, dass das Stresshormon bei Kindern in Prüfungssituationen in Anwesenheit der emotionalen und sozialen Unterstützung eines Hundes abnimmt. Kinder erleben die Emotionen des Hundes wie Freude, Angst und Trauer mit und finden mit der Zeit einen Verbündeten und einen Freund in dem Tier. Forscher gehen davon aus, dass Berührungen des Hundes eine große Menge des Wohlfühlhormons Oxytocin ausschütten.
Für Kinder mit Bindungsproblemen ist ein Hund ein wertvoller psychischer Unterstützer. Wenn Menschen keinen Zugang mehr zu verletzten Kinderseelen finden, sind vierbeinige Therapeuten oft eine effiziente Hilfe. Deshalb wird seit einigen Jahrzehnten die Therapie bei Kindern mit Einsatz von Hunden praktiziert. Auch in Krankenhäusern und Hospizen werden Haustiere eingesetzt, um den Stress und die Einsamkeit zu reduzieren.
Auch ältere Menschen profitieren von der Hundehaltung
Eine wissenschaftliche Studie in Kalifornien hat ergeben, dass ältere Menschen mit einem Hund einen engeren und positiveren Bezug zur Gegenwart haben als Senioren ohne Hund. Ältere Hundebesitzer haben mehr soziale Kontakte und unterhalten sich lieber über aktuelle Erlebnisse als über Ereignisse aus der Vergangenheit, die von nicht Nicht-Hundebesitzern bevorzugt werden. Hunde sind die perfekten Partner für Senioren, denn sie verhindern durch ihre Anwesenheit das Gefühl von Einsamkeit. Hunde sind die optimalen Fitnesstrainer, denn sie sorgen für ausreichend Bewegung, die wiederum das Herz-Kreislauf-System stärkt. Und natürlich sind liebevolle Vierbeiner auch Balsam für die Seele. Im Alter ist der Verlust der Beweglichkeit sehr häufig und schränkt die Lebensqualität ein. Die Verantwortung für den Hund sorgt für die Verbesserung der geistigen und körperlichen Verfassung. Wer sich um andere kümmert, denkt weniger an seine eigenen Ängste und Sorgen. Aber auch das Gefühl, dass man für jemanden verantwortlich ist, erfüllt die Senioren mit großer Zufriedenheit und Lebensfreude.