Hersteller haben unterschiedliche Gründe, das Hundefutter mit Zusatzstoffen zu versehen. Nicht immer ist für den Laien erkennbar, um was es sich dabei eigentlich handelt und wie gesund oder auch schädlich Zusatzstoffe sein können.
Deklaration der Inhalte
Auf dem Etikett eines jeden Hundefutters sind verschiedene Angaben zum Inhalt zu finden – die Deklaration ist in Deutschland durch die Futtermittelverordnung geregelt. Hier sind anteilig Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche aufgeführt. Dies sind im Futter nachweisbare Werte, die jedoch nichts über die Quelle und somit die Verdaulichkeit und Verwertbarkeit aussagen. Ähnlich verhält es sich mit sogenannten versteckten Deklarationen, denn die Hersteller sind nicht verpflichtet, jeden einzelnen Bestandteil aufzulisten. So wird gerne zusammenfassend Getreide & pflanzliche Nebenerzeugnisse angegeben. Dabei kann es sich um aufgeschlossenes oder unaufgeschlossenes Getreide handeln, um beliebige Sorten wie Weizen, Hafer, Gerste, Dinkel oder Mais und um Abfallprodukte wie die Körnerhülsen. Bei der freiwilligen offenen Deklaration eines verantwortungsbewussten Herstellers sind die Informationen konkreter.
Gründe für Zusatzstoffe
Ein Hauptgrund für Zusatzstoffe ist in der Zubereitung und Haltbarmachung des Futters bedingt. Je nach Verfahren werden beispielsweise Vitamine zerstört, die aber vom Organismus benötigt werden. Deshalb erfolgt die Anreicherung mit synthetischen Varianten. Damit Trocken- und Nassfutter lange gelagert werden kann, werden Konservierungsstoffe zugefügt. Gängig sind außerdem Farbstoffe, Geruchsaromen und Geschmacksverstärker. Die Farbe spielt für den Hund weniger eine Rolle als für den Besitzer. Mit Geruchs- und Geschmacksstoffen hingegen wird versucht, dem Hund das Futter schmackhafter als andere Produkte zu machen.
Bedingt sind auch sogenannte Füllstoffe als Zusatzstoffe zu bezeichnen: Solche Inhalte strecken das Futter und/oder dienen dem Sättigungsgefühl, werden aber vom Hund nicht benötigt oder schaden ihm gar langfristig. Als Zusatzstoffe können sie deshalb bezeichnet werden, weil sie nicht auf dem natürlichen Ernährungsplan des Hundes stehen, sondern zusätzlich zu den benötigten Inhalten wie Fleisch hinzugefügt werden. Dazu zählt beispielsweise Getreide. Auch verschiedene tierische Nebenerzeugnisse sind zugefügt, bieten dem Hund aber keinen Mehrwert. So wird hochwertiges, nahrhaftes Fleisch, die Hauptnahrung des Hundes, durch minderwertige Nebenerzeugnisse wie Schlachtabfälle in Form von Tiermehl ersetzt.
Bedenkliche Inhalte
Geschmacksverstärker wie Glutamat oder Mononatriumglutamat haben keinen Wert für den Hund und sind in Fachkreisen umstritten, in Hundefutter aber erlaubt. Ebenso verhält es sich mit der Zugabe von gesättigten Fetten, Milchprodukten, Molkerei- und Bäckereierzeugnissen sowie Stoffen mit E-Kennzeichnung. Dabei kann es sich u Aroma-, Farb-, Lock- und Konservierungsstoffe oder appetitanregende Substanzen handeln.
Artgerechte Ernährung mit gesunden Inhalten
Hundefutter kommt auch ohne chemische Zusätze und minderwertige Produkte aus. Nahrung mit hohem Fleischanteil, schonend zubereitet, weist noch ausreichend natürliche Nährstoffe auf, so dass diese nicht extra zugefügt werden müssen. Die Anreicherung mit verschiedenen Kräutern und Früchten ergänzt den Nährstoffgehalt auf natürliche Weise. Sie erfüllen bei sorgfältiger Auswahl auch diverse Funktionen wie eine antioxidative Wirkung, können einen appetitanregenden Effekt haben, dem Futter ein gewisses Aroma geben oder einen konservierenden Effekt haben. Für Getreide gibt es hochwertigen Ersatz wie Kartoffeln: Hunde sind zwar im Gegensatz zum Wolf in der Lage, Getreide zu verdauen, haben jedoch keinerlei Verwendung dafür. Die Folge sind eine Beeinträchtigung der Darmflora und Ablagerungen im Organismus, was langfristig zu den unterschiedlichsten gesundheitlichen Problemen führen kann. Deshalb ist getreidefreies Hundefutter ohne künstliche Zusatzstoffe nicht nur für empfindliche Hunde und Allergiker sinnvoll, sondern für jeden Vierbeiner.