Wissenswertes zu dieser Hunderasse - Gib deine Stimme ab!
Allgemein
borzij (russisch) = schnell, flink
Mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 75 km/h macht dieser Jäger seinem Namen alle Ehre. Er hetzt seine Beute in weitausgreifenden Galoppsprüngen, und je nach Art der Beute packt er sie entweder im Genick und bricht ihr selbiges mit einer raschen Bewegung (z.B. Zobel, Hasen, Rehe, Wildkatzen, Füchse) oder er jagt sie, bis sie vor Erschöpfung zusammenbricht (z.B. Hirsche).
Charakter
Der Barsoi ist für seinen ausgeprägten Jagdtrieb bekannt. Sobald er ein potentielles Beutetier entdeckt, ist er in heller Aufregung, was auch im Alltag nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Ansonsten ist der Barsoi recht gelassen und ruhig. Sein Charakter ist insgesamt freundlich. Normalerweise hat er ein gutes Verhältnis zu Kindern, auch wenn er Fremden gegenüber eher distanziert bleibt. Mit anderen Hunden versteht er sich nicht immer nur gut, weshalb eine gute Sozialisierung von klein auf notwendig ist.
Die Hunde sind verhältnismäßig leicht zu erziehen, benötigen aber dennoch einen erfahrenen Halter. Zu diesem bauen sie ein enges Vertrauensverhältnis auf. Generell lieben sie den nahen Kontakt zu ihren Menschen und können dementsprechend sehr anhänglich sein.
Ihrer Größe und Geschwindigkeit entsprechend benötigen die Hunde viel Auslauf und freie Bewegung. Sie eignen sich keineswegs für die Haltung in der Wohnung. Ihr Charakter ist nur dann ausgeglichen, wenn sie regelmäßig auf ihre physischen Kosten kommen können.
Historie
Die Hunderasse Barsoi ist schon seit dem 12. Jahrhundert bekannt, wo französische Dokumente ihr Dasein am Hofe des Großherzog von Kiew belegen. Über dessen Tochter gelangten die Hunde später nach Frankreich, wo sie sich auch in Westeuropa ausbreiteten. Ihren Ursprung haben die Hunde jedoch im alten Russland, wo sie als „Russkaya Psovaya Borzaya“ bezeichnet werden. Dort waren die Hunde besonders beim Adel sehr beliebt. Puschkin, Peter der Große, Ivan der Schreckliche und Turgenjew sind nur einige derzahlreichen Liebhaber des Barsois. Oft wird der Barsoi auch „Russischer Windhund“ genannt.
Übersetzt wird derRassenname „Barsoi“ mit „schnell“, was sich vom russischen „borzij“ ableitet.
Die Hunderasse ist von der FCI mit der Standard Nummer 193 anerkannt und der Gruppe 10, Sektion 1 zugeordnet.
Erscheinungsbild
Der Barsoi ist ein sehr großer Hund mit dem typischen Erscheinungsbild eines Windhundes. Er hat einen länglichen, schmalen Kopf und ist auch insgesamt sehr schlank gebaut. Gleichzeitig wirkt der Hund aber robust, sodass er eine adelige Ausstrahlung hat. Hündinnen werden normalerweise 68 bis 78 cm groß. Rüden weisen eine Widerristhöhe von 75 und 85 cm auf, wobei vereinzelt sogar Hunde mit einer Größe von 95 cm bekannt sind. Das Gewicht der Tiere liegt zwischen 30 und 45 kg, wobei die weiblichen Hunde üblicherweise etwas leichter sind als ihre männlichen Artgenossen.
Kennzeichnend für den Barsoi ist auch sein Haarkleid, das lang, seidig und geschmeidig ist. Es ist oft leicht gewellt, teilweise sogar gelockt, jedoch nicht kraus. Besonders an den Rippen und Beinen ist das Fell außergewöhnlich lang. Als Fellfarben treten mit Ausnahme von blau und verschiedenen Brauntönen zahlreiche Varianten auf. Nase und Lefzen der Hunde sind schwarz. Ein typisches äußeres Merkmal der Hunde sind außerdem die großen, haselnussbraunen Augen in Mandelform.
Die Lebenserwartung der Hunde liegt bei 7 bis 10 Jahren.
Haltungsansprüche
Seit je her wird der Barsoi aufgrund seines aristokratischen Erscheinungsbildes an Adelshäusern gehalten. Schon seit dem 13. Jahrhundert wurde er zur Hetzjagd auf Großwild eingesetzt. Heute jagt er hauptsächlich Pelztiere.
Außerdem ist er ein beliebter Begleithund, der auch gerne in Familien gehalten wird.