Wissenswertes zu dieser Hunderasse - Gib deine Stimme ab!
Charakter
Der Whippet hat im Allgemeinen einen sehr angenehmen Charakter. Zum einen gilt er als anschmiegsamer, ruhiger Familien- und Wohnungshund, der oft engen Kontakt zu seinen Menschen sucht. Auf der anderen Seite ist er ein temperamentvoller und fröhlicher Allwetterhund, der für sein Leben gerne läuft, sich streckt, dreht und wendet und dabei nicht unempfindlich ist. Sie zeigen gutes Gruppenverhalten und sind, besonders im Sportbereich, durchaus ehrgeizig.
Ein Whippet ist am liebsten immer mitten im Geschehen und aufgrund seiner mittleren Größe ist dies auch bei Kleinwagen oder Stadtwohnungen kein Problem. Außerdem ist er sehr liebebedürftig, was sich darin äußert, dass er häufig zu seinem Bezugsmenschen kommt und Streicheln und Aufmerksamkeit einfordert.
Der Whippet, an sich anspruchslos, ist intelligent, aufmerksam und möchte seinen Menschen alles recht machen.
Pflege
Die Pflege des Whippets nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Er gilt als sauberer Hund, der nicht riecht. Das kurze Fell benötigt nur gelegentliche Pflege mit einem Noppen- oder Wildlederlappen, um abgestorbenes Fell zu entfernen.
Historie
Das Zuchtbuch des Whippets wurde 1891 in England eröffnet. Über eine Rasseentwicklung vor diesem Zeitpunkt gibt es praktisch keine Aufzeichnungen, obgleich Hunde seines Typs auf zahlreichen Malereien, Grafiken, Statuen und Schriften nachzuweisen sind. Zu jener Zeit wurde allerdings noch nicht in Rassen unterschieden, vielmehr hieß es „kleiner Windhundschlag“ und „großer Windhundschlag“. Die aus dem 16. Jahrhundert bekannten Begriffe „Whippet“, „Whippert“ und „Whappert“ standen damals weniger im Zusammenhang mit heutigen Whippet, sondern als allgemeine Bezeichnung für kleine kläffende Wachhunde.
Auf Basis von Zeitzeugenberichten wurde schließlich 1981 als offizielles Entstehungsjahr für den Whippet erkoren. Diesen zufolge hat sich die Rasse aus diversen Gebrauchshunderassen entwickelt, die vor allem zur Wilddieberei, Raubzeugvertilgung und für Wettrennen gehalten wurden. Daraus bewahrt hat sich die explosive Sprintfähigkeit und Wendigkeit in Kombination mit einem sicheren Wesen. Ausschlaggebend für die einheitliche Zucht war schlussendlich das aufblühende Ausstellungswesen. Es wurde ein Standard formuliert, nach dem gezüchtet wurde. So hat der Whippet den einheitlichen Typ erhalten und wurde nach und nach zu einer Rasse, die sich mittlerweile weltweit großer Beliebtheit erfreut.
Die FCI listet den Whippet in der Gruppe 10, Sektion 3, Standardnummer 162 (kurzhaarige Windhunde).
Erscheinungsbild
Der Whippet ist ein trockener Hund ohne überflüssiges Fett, Hautfalten oder Wamme.
Rüden erreichen eine Widerristhöhe von etwa 47 bis 51 cm, Hündinnen sind mit 44 bis 47 cm etwas kleiner. Das Gewicht ist nicht klar definiert, sollte aber zur Statur des jeweiligen Hundes passen.
Der Whippet ist ganz klar für Geschwindigkeit und Leistung gebaut, daher sollte er eine ausgewogene Kombination von Muskelkraft und Stärke aufzeigen. Übertreibungen, egal in welche Richtung, gehören vermieden. Niemals darf er derb wirken, sondern sollte stets elegant erscheinen. Zwar mag er auf den ersten Blick wie eine kleine Version des Greyhoundes aussehen, jedoch sollte er sich vom Exterieur erkennbar unterscheiden.
Dass die Rute oftmals eingezogen ist, darf nicht als Angst fehlgedeutet werden. Aufgrund der Beckenlage des Whippets ist sie in Richtung Boden gesenkt und wird niemals waagerecht oder aufwärts getragen – die Ausnahme bilden übermütige Junghunde oder Zustände besonderer Erregung wie zum Beispiel Aggression.
Sein kurzes, anliegendes Fell ist fein und seidig. Es sind alle Farben und Farbmischungen erlaubt. Die kleinen Ohren sind rosenförmig und passen sehr gut in die restliche Optik des Whippets.
Die durchschnittliche Lebenserwartung des Whippets liegt zwischen 12 und 15 Jahren.
Haltungsansprüche
Der Whippet wird heutzutage gerne als Familienhund gehalten. Außerdem wird er erfolgreich im Hunderennsport eingesetzt.
Rassetypische Krankheiten
Aufgrund einer Mutation des Myostatin-Gens kann beim Whippet als einzig bekannte Hunderasse eine erheblich größere Muskelmasse gebildet werden. Diese Mutation tritt auch bei verschiedenen anderen Arten auf, zum Beispiel Mäusen, Schafen, einigen Rinderrassen und beim Menschen. Die betroffenen Hunde werden als „Bully Whippets“ bezeichnet und entsprechen nicht dem Rassestandard, da sie eine breitere Brust und eine stark ausgeprägte Muskulatur, insbesondere am Nacken und an den Läufen, aufweisen. Schwerwiegende gesundheitliche Probleme sind bei „Bully Whippets“ nicht bekannt, sie neigen allerdings zu Muskelkrämpfen und einem deutlichen Überbiss, der ca. 50% der Tiere betrifft.
Die Mutation ist bereits in den ersten Wochen deutlich erkennbar, da sich die Tiere erheblich von ihren Wurfgeschwistern unterscheiden. Ein Gentest kann zudem nachweisen, ob ein Whippet Träger der Mutation ist.