Foto: © FOUR PAWS | Anastasia Pirvu
Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.
Hamburg/Moldawien, 21. Dezember 2020 – VIER PFOTEN hat jetzt ein Nothilfeprojekt in Moldawien gestartet und verteilt zehn Tonnen Futter für hungernde Streuner und Hunde in überfüllten Tierheimen. Die Streunerpopulation im Land ist in den vergangenen Jahren außer Kontrolle geraten – allein in Moldawiens Hauptstadt Chisinau leben über 20.000 heimatlose Hunde. Aufgrund von COVID-19-Beschränkungen sind die Grenzen Moldawiens aktuell geschlossen. VIER PFOTEN organisierte mit lokalen Partnern über 60.000 Mahlzeiten für die hungrigen Vierbeiner auf den Straßen und in den Tierheimen. Außerdem rettete VIER PFOTEN fünf unterversorgte Hundewelpen aus einem berüchtigten Tierheim. Für 2021 plant die globale Stiftung für Tierschutz die Einführung eines umfassenden Populationsmanagements für Streuner in Moldawien.
Da es in Moldawien kein nachhaltiges Populationsmanagement von Streunern gibt, stiegen die Zahlen der Streunerhunde in den vergangenen zwei Jahren stark an. Geschätzt leben auch außerhalb der Hauptstadt weitere zehntausende Streuner. Mittlerweile platzen die Tierheime aus allen Nähten. Dadurch kommt es immer wieder zu Versorgungsengpässen. Die anhaltende Wirtschaftskrise sowie die nicht vorhandene tierärztliche Versorgung für Haustiere und die vielen ausgesetzten Hunde haben wesentlich zur Verschlechterung der Situation beigetragen.
Aufgrund von COVID-19 bedingten Grenzschließungen konnte VIER PFOTEN nicht nach Moldawien reisen. Die logistische Herausforderung bei der Ausgabe des Futters konnte dennoch mit Unterstützung bewältigt werden. Dabei halfen lokale Futterhersteller, Tierschutzorganisationen und Tierheim-Mitarbeiter. Gemeinsam verteilen sie jetzt über 60.000 dringend benötigte Mahlzeiten an fünf Tierheime in der Hauptstadt Chisinau.
„Jeden Tag werden neue Tiere in die Tierheime gebracht, die längst keinen Platz mehr haben. Das Leiden der Hunde ist immens. Mit unserer Futterspende wollen wir so viele Hunde wie möglich vor dem Verhungern retten, langfristig braucht es aber ein umfassendes Populations-management. Nur mit einem CNVR-Programm (Catch-Neuter-Vaccinate-Return) für Streuner, der Sterilisation von Haustieren und einer Informationskampagne zur verantwortungsbewussten Haustierhaltung erzielen wir verlässliche, nachhaltige Lösungen“, sagt Manuela Rowlings, Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Europa.
Fünf besonders schwache Welpen aus berüchtigtem Tierheim gerettet
Neben der Futterspende rettete VIER PFOTEN auch fünf Welpen aus dem berüchtigten Necropolis Tierheim in Chisinau. Das Tierheim befindet sich außerhalb der Stadt neben einer Mülldeponie. Dort werden seit Jahrzehnten Streunerhunde brutal getötet. Aktuell leben hier 1.000 Hunde unter grausamen Bedingungen. Die geretteten Welpen sind besonders schwach und hätten ohne das Eingreifen von VIER PFOTEN nicht mehr lange überlebt.
„Diese Hunde sind kaum vor der Witterung geschützt. Sie haben keine Rückzugsorte und bekommen nur eine magere Mahlzeit täglich. Niemand beschäftigt sich mit ihnen, sie haben kein Spielzeug gegen die Langeweile und sind den ganzen Tag eingesperrt. Bis zu 50 Hunde werden in einem Gehege gehalten. Sie sind so gestresst, dass sie sich teilweise gegenseitig attackieren und töten. Diese Zustände sind reine Tierquälerei“, sagt Rowlings.
Die geretteten Welpen wurden tierärztlich versorgt und geimpft und erholen sich vorerst in einer Hundepension. Dort durften sie das erste Bad ihres Lebens genießen und zum ersten Mal mit Spielzeug und im Schnee spielen. Sobald die Grenzen wieder öffnen, bringt VIER PFOTEN die Hunde in ihr Partnertierheim Speranta in Rumänien, wo sie an liebevolle neue Zuhause vergeben werden. VIER PFOTEN konnte fünf Welpen von ihrem traurigen Schicksal befreien, doch tausende Hunde leiden weiterhin im Necropolis Tierheim und im ganzen Land. Nur das von VIER PFOTEN vorgeschlagene humane Populationsmanagement, gekoppelt an ein Adoptionsprogramm, kann die Leben vieler weiterer Hunde in Moldawien verbessern.
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